Mit M-Budget gegen die Durchsetzungs-Initiative
Er teigts der SVP!

Migros fordert Teilnehmer eines Wettbewerbs dazu auf, eigene M-Budget-Sujets zu gestalten. Ein Teilnehmer nutzte das für eine politische Botschaft aus.
Publiziert: 15.02.2016 um 14:32 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 04:26 Uhr
Pizza basta: Die Macher machen gegen die Durchsetzungs-Initiative mobil.
Foto: Marc Osswald
Roman Rey

Nur noch ein Drittel des Plakats ist zu sehen: «Ja zur Ausschaffung krimineller Ausländer», heisst es da. Der grösste Teil der Anzeige auf dem Gleis 17 des Zürcher Hauptbahnhofs ist überklebt – mit einer vermeintlichen M-Budget-Werbung. Zu sehen ist ein Pizzateig für 3.80 Franken, darüber der Satz: «Dieser kriminell günstige Italiener darf bleiben!»

Für das Plakat ist die Migros nicht verantwortlich – zumindest nicht direkt. Im Rahmen eines Wettbewerbs fordert der Detailhändler Teilnehmer dazu auf, eine eigene M-Budget-Werbung zu kreieren und sich damit zu fotografieren. Dafür bietet Migros Sujets zum Download an. Das originellste Foto wird mit 10'000 Franken belohnt.

«Wir möchten zum Denken anregen»

Darum geht es Marc Osswald (28) und Michael Hebeisen (30), die hinter dem Plakat stecken, jedoch nicht in erster Linie – sondern um die kommende Abstimmung über die Durchsetzungsinitiative. «Wir möchten die Menschen zum Denken anregen», sagt Osswald. «Es ist zwar ein bisschen zynisch, aber vielleicht erreicht die Botschaft so den einen oder anderen.»

Viele hätten ein pauschal negatives Bild von Ausländern, obwohl es eine Menge Vorzeigebeispiele gebe. «Jeder isst gern beim Italiener. Es ist ein Ausländer, den wir schätzen», so der Gegner der Initiative.

Marc Osswald hat das Foto zwar beim Wettbewerb eingereicht – muss sich aber keine Hoffnungen auf einen Preis machen. Migros teilt auf Anfrage mit: «Das eingeschickte Bild wird zum Wettbewerb nicht zugelassen, da es gegen die Teilnahmebedingungen verstösst.» Diese verlangen, dass keine verletzenden oder rassistischen Inhalte hochgeladen werden dürfen.

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