Mit dem Auto unterwegs
Diese Bussen drohen im Ausland

Wer mit dem Auto ins Ausland fährt, sollte wissen, wo die Bussen besonders hoch sind. Sonst wird der Ferienspass schnell getrübt.
Publiziert: 26.07.2016 um 09:18 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2018 um 14:51 Uhr
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Jedes Land hat seine eigenen Vorschriften. Und die können kurios sein
Foto: fostar.de

Wer oft falsch parkiert, macht am besten einen grossen Bogen um Spanien. Denn dort zahlt bis zu 200 Euro, wer das Auto ins Parkverbot stellt. Passionierte Falschparkierer fahren besser nach Bulgarien. Dort kann man sich für den Preis einer spanischen Parkbusse 40 Mal erwischen lassen.

Auch in Italien ist Falschparkieren nicht so teuer. Ausser man stellt den Wagen direkt vor eine Mülltonne: macht mindestens 40 Euro. Die italienische Mülltonnenregel ist nur eine von vielen kuriosen Vorschriften. Trotz EU-Einigung gilt im Strassenverkehr nach wie vor der Grundsatz: «Andere Länder, andere Sitten». So zahlt man in den Niederlanden 130 Euro, wenn man einen Bus beim Wegfahren behindert. In Zypern ist Hupen von 23 bis sechs Uhr verboten, in Irland noch eine Stunde länger, in Wien sogar bei Tag – es sei denn, das «Schallzeichen ist das einzige Mittel, um Gefahren von Personen abzuwenden».

Darum lohnt es sich, vor der Abreise Informationen über die Verkehrsregeln im Ferienland einzuholen. Zum Beispiel auf www.tcs.ch oder www.bussgeldkatalog.org

Alkohol am Steuer

Wer gern mal ein Bierchen trinkt, fährt nach Grossbritannien. Dort gilt eine Grenze von 0,8 Promille. Nur Schottland ist etwas strenger mit 0,5 Promille. Zu tief ins Glas blicken sollte man trotzdem nicht: Fahren in angetrunkenem Zustand kostet bis zu 6500 Euro.

Im übrigen Europa liegt die Grenze zwischen 0,5 (Belgien, Deutschland, Frankreich, Niederlande, Österreich und Spanien) und 0,0 Promille (in den meisten Ländern Osteuropas). Nulltoleranz gilt oft für Neulenker in Ländern mit einer sonst höheren Promillegrenze (Italien, Kroatien).

Fehlende Ausrüstung

In Frankreich muss man einen Einweg-Alkoholtester dabeihaben. So will die Regierung das Problem des Alkohols am Steuer in den Griff bekommen. Aber nur halbherzig: Wer den Ethylotest nicht mitführt, kommt ohne Busse davon. In den meisten europäischen Ländern gehören Warn-weste und Pannendreieck zur obligatorischen Ausrüstung. Wer in Deutschland kein Warndreieck dabeihat, muss 15 Euro bezahlen. In Griechenland und Rumänien ist ein Feuerlöscher vorgeschrieben, in Serbien auch ein Abschleppseil.

Zu schnelles Fahren

Deutschland ist das Mekka der Bleifüsse und Raser. Denn nur dort gibt es keine generelle Tempolimite auf Autobahnen. Wer innerorts auf deutschen Strassen mehr als 70 Kilometer pro Stunde zu schnell unterwegs ist, kommt mit 680 Euro, oder ausserorts auf Autobahnen oder Landstrassen mit 600 Euro, vergleichsweise günstig weg, kassiert aber drei Monate Fahrverbot.

Im übrigen Europa darf man auf Autobahnen zwischen Tempo 90 (Norwegen) und 130 (Bulgarien) fahren. Neulenker müssen in Ländern wie Frankreich, Luxemburg und Rumä-nien aufpassen: Für sie gelten tiefere Geschwindigkeitslimiten. Ausserdem gilt auf einigen Autobahnen Österreichs eine reduzierte Höchstgeschwindigkeit zwischen 22 und fünf Uhr.

Handy am Steuer

Telefonieren ohne Freisprech-anlage ist in allen Ländern Europas verboten. Die höchste Busse – 230 Euro – zahlt man in den Niederlanden. Am wenigsten kostet diese Verkehrsgefährdung in Bulgarien (ab 25 Euro), in Polen und in Österreich (ab 50 Euro).

Rotlicht überfahren

In Österreich kommen Farben-blinde gut weg: Das Rotlicht zu überfahren kostet ab 70 Euro. Teurer wirds in Norwegen (600 Euro). Europameister ist Grossbritannien (bis 1300 Euro).

Falsch parkieren

Falsch zu parkieren ist das häufigste Verkehrsdelikt. Kein Wunder, jedes Land hat seine eigenen Vorschriften. Und die können kurios sein. Zum Beispiel in Italien, wo das Parkieren vor Mülltonnen oder näher als fünf Meter an einer Tanksäule verboten ist. Besonders günstig ist Falschparkieren in Bulgarien (ab 5 Euro), Deutschland (ab 10 Euro) und Österreich (ab 20 Euro). Anders in Spanien: Dort blättert man bis zu 200 Euro hin.

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