Der Musikstreaming-Marktführer Spotify hat im vergangenen Quartal mehr Nutzer als erwartet dazugewonnen – steckt aber dennoch tief in den roten Zahlen. Unterm Strich fiel ein Quartalsverlust von 225 Millionen Euro an nach 131 Millionen Euro Gewinn ein Jahr davor.
Nach dem Corona-Hoch kommt der tiefe Fall
Der Umsatz stieg unterdessen um 14,3 Prozent auf 3 Milliarden Euro, wie Spotify am Dienstag mitteilte. Für höhere Kosten habe unter anderem die höhere Mitarbeiterzahl nach dem Jobaufbau im vergangenen Jahr gesorgt – sowie Abfindungen nach den im Januar dieses Jahres eingeleiteten Entlassungen. Der Konzern hatte damals den Abbau von 6 Prozent aller Stellen angekündigt. Das entspricht rund 600 Jobs.
Der Stellenabbau ging einher mit Massenentlassungen bei diversen Tech-Konzernen – von Google über Facebook bis Amazon. Die gesamte Tech-Branche leidet an einem Nach-Corona-Tief: Während der Pandemie hatten sie von einem einmaligen Nutzerzuwachs profitiert und massiv Stellen aufgebaut. Mit dem Ende der Pandemie ging auch die Nachfrage nach den Tech-Plattformen und -Dienstleistungen zurück.
Spotify-Feed nach dem Vorbild von Instagram
Die schwedische Firma beendete das Quartal mit 515 Millionen Nutzern, von denen 210 Millionen zahlende Abo-Kunden sind. Beide Zahlen fielen deutlich besser aus als von Spotify selbst prognostiziert.
Für das laufende Quartal peilt Spotify nun 530 Millionen Nutzer insgesamt und 217 Millionen zahlende Kunden an. Spotify ergänzte seine App im März mit einem Feed nach dem Vorbild von Instagram und Tiktok, in dem Nutzer neue Musik und Podcasts entdecken können. Spotify-Chef Daniel Ek investierte mehrere hundert Millionen Euro in den Ausbau des Podcast-Geschäfts mit Werbeeinnahmen. (SDA/sfa)