Die Entscheidung ist gefallen: Die beiden Finanzinstitute EFG International und die Tessiner BSI schliessen sich zu einer grossen Schweizer Privatbank zusammen. Noch am Freitag wurde über die Milliarden-Fusion spekuliert.
BSI gehört der brasilianischen Bank BTG Pactual. Das Unternehmen ist im Zuge des Korruptionsskandals beim staatlichen Ölkonzern Petrobras unter Druck geraten. Nach der Verhaftung des früheren BTG-Chefs Andre Esteves begannen Kunden offenbar Gelder abzuziehen. Und die Finanzierungsbedingungen verschlechterten sich, weshalb das brasilianische Institut in Liquiditätsnot geriet.
EFG zahlt für BSI insgesamt 1,3 Milliarden Franken in bar und in EFG-Aktien laut einer Mitteilung von Montag. «Aus der kombinierten EFG und BSI soll eine der grössten Privatbanken in der Schweiz mit 170 Milliarden an verwalteten Vermögen entstehen», heisst es dort weiter.
BTG Pactual bleibt an Bord und wird Aktionär von EFG mit einer Beteiligung von rund 20 Prozent. EFG Group bleibt grösster Aktionär mit mehr als 35 Prozent.
Der Abschluss wird vorbehaltlich der Genehmigung der Aktionäre und der Aufsichtsbehörden im vierten Quartal 2016 erwartet. Beide Marken sollen nach dem Zusammenschluss bestehen bleiben, wie es weiter hiess. Es bestehe aber die Absicht, in der Zukunft in den meisten Märkten eine kombinierte Marke einzuführen. Zürich, Genf und Lugano blieben wichtige Standorte für die Führung und den Betrieb der neuen Bank. (uro/sda)