Migros und Coop sacken Gratissäckli ein
Jetzt kosten sie 5 Rappen

In den ersten Coop-Filialen gibt es an der Kasse seit heute keine Gratissäckli mehr. Bei der Migros verschwinden sie am 1. November. Die Neuen sind ökologischer. Sollen aber gleich viel aushalten wie die alten Weissen.
Publiziert: 24.10.2016 um 11:51 Uhr
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Aktualisiert: 03.11.2018 um 23:42 Uhr
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Bei Coop am Zürcher Kreuzplatz kosten die Säckli neu 5 Rappen.
Foto: Konrad Staehlin
Patrik Berger und Konrad Staehelin

Ab heute werden die weissen Gratissäckli an der Kasse zum raren Gut. In zehn Zürcher Coop-Filialen gibts nur noch Säckli für 5 Rappen. Der Kunde muss sie bei der Kassiererin verlangen. Die zieht sie dann über den Scanner.

Bis im Frühjahr 2017 sollen die ökologischen Raschelsäcke in allen 850 Coop-Filialen in der ganzen Schweiz erhältlich sein. «Wir wollen auf diese Weise die Zahl der abgegebenen Plastikeinwegsäcke in den Coop-Supermärkten um 80 Prozent reduzieren», sagt Coop-Sprecher Urs Meier zu BLICK.

Bei der Migros gibts die neuen 5-Rappen-Säckli ab dem 1. November schweizweit in 600 Filialen. Sie sind dicker und etwas grösser. «Säckli aus Recycling-Material muss man etwas dicker machen», sagt Migros-Sprecher Luzi Weber. «Das Neue ist trotzdem viel ökologischer als es ein gleich grosses und gleich stabiles Säcklein aus normalem Plastik wäre.»

Aus Abfällen produziert

Hergestellt werden die Verpackungen der Migros in Deutschland. «Sie bestehen zu 100 Prozent aus umweltschonendem Recycling-Kunststoff. Dafür wird Plastik verarbeitet, welcher in unserem Verteilzentrum in Neuendorf als Abfall anfällt. Dieser geschlossene Kreislauf ist aus Sicht der Ressourceneffizienz besonders sinnvoll», sagt der Migros-Sprecher.

Auch die Coop-Säckli kommen von einem deutschen Hersteller. «Sie werden zum grössten Teil aus Plastikfolienabfällen verschiedener Coop-Verteilzentralen hergestellt. Sie bestehen zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial», sagt Coop-Sprecher Meier.

Was halten sie aus?

Die Dinger sind also ökologischer. Aber halten sie auch etwas aus? «Je nach Belastungsart kann man 4 bis 7 Kilogramm Waren mit ihnen transportieren», sagt Weber. Das hätten interne Tests gezeigt. Bei Coop heisst es, dass die neuen Säckli so viel aushalten wie die weissen Gratissäckli.

Der Ständerat hatte ein Verbot der Gratissäckli bachab geschickt. Stattdessen kommt nun eine Branchenvereinbarung der Detailhändler zum Tragen. Diese sieht vor: Der Detailhandel verzichtet freiwillig auf die Abgabe der Einwegsäckli, oder der Kunde zahlt an der Kasse dafür. Bis 2018 ist Zeit für eine Umsetzung der Branchenvereinbarung. Denner, Volg, Spar und Manor haben noch keinen Entscheid gefällt.

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