Der Migros-Genossenschafts-Bund entschied am Freitag, 70 Prozent der Denner AG zu übernehmen, wie Präsident Herbert Bolliger sagte. Die restlichen 30 Prozent verbleiben im Besitz der Familienholding von Denner-Konzernchef Philippe Gaydoul. Von dem beispiellosen Deal in der Schweizer Detailhandelsgeschichte hatte BLICK schon in der Freitag-Ausgabe ausgiebig berichtet.
Die Übernahme muss noch von der Wettbewerbskommission abgesegnet werden, der Kaufpreis blieb geheim. Entlassungen soll es bei Denner keine geben.
Denner werde weiterhin als eigenständiger Lebensmittel-Discounter unter seiner Führung am Markt auftreten, sagte Gaydoul, der für mindestens drei weitere Jahre CEO von Denner bliebt. Der Enkel des Denner-Gründers Karl Schweri hat sich zum Verkauf des Discounters entschieden, weil Denner im zunehmend härteren Wettbewerbsumfeld durch die ausländische Konkurrenz im Alleingang an Grenzen stösst. Die deutschen Konkurrenten würden zunehmend zu einem Markt- und Machtfaktor: Aldi werde im Jahr 2010 in der Schweiz 120 bis 150 Filialen betreiben, bei Lidl dürften es an die 100 Filialen sein, schätzte Gaydoul.
Denner sei zwar auch im abgelaufenen Geschäftsjahr gut unterwegs gewesen und habe die Integration von Pick-Pay in wesentlichen Teilen abgeschlossen. Der Konzernumsatz wurde 2006 laut Gaydoul um 21,2 Prozent auf 2,606 Milliarden Franken gesteigert.
Mit Migros als starkem Partner an der Seite werde Denner von günstigen Einkaufskonditionen profitieren und das Discountkonzept unverändert weiterführen, sagte Gaydoul. Der Migros-Konzern kann mit der Übernahme sein Discount-Geschäft markant auszubauen, wie Migros-Präsident Herbert Bolliger ausführte. Das M-Budget-Sortiment habe zwar zweistellige Zuwachsraten. Das reiche alleine aber nicht, um im hart umkämpften Discount-Markt langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Die Variante, eine eigene Discount-Kette aufzubauen, hätte viel Zeit und Kraft in Anspruch genommen, so dass Denner für Migros eine optimale Ergänzung darstelle. Denner erzielt 75 Prozent des Umsatzes mit Markenartikeln, die Migros 90 Prozent mit Eigenmarken.
Bei den Marktanteilen wird der Migros-Konzern zulegen. Gemessen an den 86,9 Milliarden Franken Gesamtumsatz des Schweizer Detailhandels beträgt der Marktanteil der Migros 16,6 Prozent, jener von Denner 2,3 Prozent. «Gemeinsam werden wir also 18,9 Prozent Marktanteile erzielen», sagte Bolliger. Coop wollte als Nummer 2 zu dem beispiellosen Deal im Schweizer Detailhandel zunächst nicht Stellung nehmen.
Die Migros kauft Denner gekauft. Die Nummer 1 schluckt die Nummer 3. Da stellen sich zwei Fragen: Muss die Wettbewerbskommission eingreifen? Und was bedeutet das für die Arbeitsplätze?
«Für die Denner-Angestellten ändert sich nichts», versicherte Migros-Chef Bolliger. Damit hat er die Arbeitnehmer beruhigt, aber die Weko verunsichert. Sie kann nämlich eine Fusion dann genehmigen, wenn dadurch Kosten – sprich: Personal – eingespart werden und die Konsumenten profitieren. Wenn das nicht der Fall ist, hängt der Entscheid der Weko bloss noch davon ab, ob der Wettbewerb behindert wird.
Wird er das? Nein, meinen Bolliger und Gaydoul unisono. Ihr gemeinsamer Auftritt am Zürcher Limmatplatz gerät deshalb zum Aufstand der helvetischen Zwerge gegen Europas Riesen. In ihren Zukunftsszenarien sehen Bolliger und Gaydoul die Schweiz mit Aldi-, Lidl- und Carrefour-Filialen förmlich zugepflastert: «Markt-mächtige europäische Supermarktketten mischen die Szene hierzulande neu auf», schwant es Bolliger.
Diese Einschätzung dürfte sein. Die Weko wird es schwer haben, die Fusion nicht zu genehmigen. Dass die Schweiz eine Hochpreisinsel bleibt, liegt weniger am Detailhandel. Hier ist der Wettbewerb nämlich knallhart. Sondern beispielsweise an der Macht der Pharma-Multis, und an der Ohnmacht des Bundesrates, billige Parallelimporte zu ermöglichen.
Die Migros kauft Denner gekauft. Die Nummer 1 schluckt die Nummer 3. Da stellen sich zwei Fragen: Muss die Wettbewerbskommission eingreifen? Und was bedeutet das für die Arbeitsplätze?
«Für die Denner-Angestellten ändert sich nichts», versicherte Migros-Chef Bolliger. Damit hat er die Arbeitnehmer beruhigt, aber die Weko verunsichert. Sie kann nämlich eine Fusion dann genehmigen, wenn dadurch Kosten – sprich: Personal – eingespart werden und die Konsumenten profitieren. Wenn das nicht der Fall ist, hängt der Entscheid der Weko bloss noch davon ab, ob der Wettbewerb behindert wird.
Wird er das? Nein, meinen Bolliger und Gaydoul unisono. Ihr gemeinsamer Auftritt am Zürcher Limmatplatz gerät deshalb zum Aufstand der helvetischen Zwerge gegen Europas Riesen. In ihren Zukunftsszenarien sehen Bolliger und Gaydoul die Schweiz mit Aldi-, Lidl- und Carrefour-Filialen förmlich zugepflastert: «Markt-mächtige europäische Supermarktketten mischen die Szene hierzulande neu auf», schwant es Bolliger.
Diese Einschätzung dürfte sein. Die Weko wird es schwer haben, die Fusion nicht zu genehmigen. Dass die Schweiz eine Hochpreisinsel bleibt, liegt weniger am Detailhandel. Hier ist der Wettbewerb nämlich knallhart. Sondern beispielsweise an der Macht der Pharma-Multis, und an der Ohnmacht des Bundesrates, billige Parallelimporte zu ermöglichen.