Des einen Freud, des andern Leid: «Die Leerstands- und Mietzinsentwicklung im Wohnmarkt bleibt ein Sorgenkind der Immobilienakteure», sagt Yonas Mulugeta, der Chef von CSL Immobilien. Dieses Sorgenkind freut die Mieter und potenzielle Hauskäufer! Alles eine Frage der Perspektive.
Und die hat auf dem Immobilienmarkt 2018 zugunsten der Nachfrager von Wohnraum gedreht. Das zeigt die aktuelle Bestandesaufnahme der Experten von CSL. In vielen Regionen steigen die Leerstände. Wohnungen können nicht vermietet, Eigentum nicht verkauft werden. Besonders stark ist der Anstieg in dezentralen Lagen abseits der grossen Wirtschaftszentren. Am stärksten ist die Leerstandsquote in der Region Olten-Zofingen angestiegen, innerhalb eines Jahres um 3,8 Prozent. Und da fleissig weiter gebaut wird, dürfte sich an den Leerständen auch in diesem Jahr nicht viel ändern.
Für die Mieter bedeutet das: erst einmal durchatmen! Denn die steigenden Leerstände brechen den Trend stetig steigender Mietzinsen. Im Durchschnitt – so die Erkenntnis von CSL – haben sich die Mieten in der Schweiz seitwärts bewegt, sind also weder gross angestiegen, aber eben auch nicht stark gesunken.
Eigentumspreise bleiben stabil
Selbst im begehrten Grossraum Zürich steigen die Leerstände an vielen Orten, allerdings nicht ganz so stark wie anderswo. Das führt dazu, dass in peripheren Lagen wie zum Beispiel dem Zürcher Weinland oder im Knonaueramt die Mieten etwas sinken, wie die Detailstudie zum Wirtschaftsraum Zürich zeigt.
Nicht ganz so entspannt in die Zukunft schauen wie die Mieter können Leute, die Wohneigentum erwerben möchten. Denn wegen der anhaltend tiefen Zinsen ist die Nachfrage nach einer eigenen Wohnung, dem eigenen Häuschen ungebrochen hoch. Selbst eine rege Bautätigkeit in diesem Sektor führt nicht zu einem Preisrutsch. Immerhin: Die Preise steigen nicht mehr ganz so stark wie in den vergangenen Jahren.