Miese Tierhaltung, Antibiotika, brutale Mast
Tierschutz warnt vor billigen Import-Poulets

Importiertes Geflügelfleisch liegt dem Schweizer Tierschutz schwer auf dem Magen. Es stamme «häufig aus bei uns verbotener Haltung».
Publiziert: 11.07.2012 um 12:13 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 03:11 Uhr
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Jedes zweite Poulet wird aus dem Ausland importiert.
Foto: Keystone
Von Matthias Pfander

Der Appetit auf Pouletfleisch ist riesig. So gross, dass der Bedarf bei Weitem nicht mit Fleisch aus inländischer Produktion gedeckt werden kann. Jedes zweite Poulet wird importiert.

Der Schweizer Tierschutz (STS) kritisiert jetzt: «Dieses Fleisch stammt häufig aus bei uns verbotener Haltung.» Beim Kaufentscheid im Laden oder Restaurant habe man keine Möglichkeit, die unterschiedlichen Tierschutz-Standards zwischen Schweizer- und Import-Geflügel zu erkennen.

24 Hühner auf einem Quadratmeter

Der jährliche Bedarf an Geflügelfleisch wird zur Hälfte mit Import abgedeckt. Zu den grossen Lieferländern gehören Brasilien, Deutschland, Frankreich und Ungarn. Teilweise wird dort unter zweifelhaften Bedingungen gemästet.

Letztes Jahr wies etwa eine Studie nach, dass über 96 Prozent der Masthühner in Deutschland mit Antibiotika behandelt werden.

Zudem sind die Vorschriften bei der Haltung im Vergleich zur Schweiz lasch: Laut EU-Richtlinien können auf einem Quadratmeter werden bei der Intensivmast bis zu 24 Hühner zusammengepfercht werden.

Kampagne soll sensibilisieren

Laut Gesetz kann der Bundesrat den Import von Produkten stoppen, wenn mit Methoden produziert wird, die in der Schweiz verboten sind.

Das geschehe zu selten, heisst es beim STS. Dort will man jetzt mit einer Kampagne die Konsumenten sensibilisieren, die Anbieter in die Pflicht nehmen und via Politik tierschutzkonforme Importe fördern.

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