Die Gründungsmythen von Apple, Microsoft und Co. gleichen sich: Irgendwo in einer Garage an der Westküste der USA stecken findige Jungunternehmer die Köpfe zusammen, erfinden ein Produkt oder eine Software, die plötzlich alle haben wollen. Der Sprung zum Weltkonzern ist nicht mehr weit, das Geld dafür lässt sich in den USA auch relativ leicht auftreiben. Denn der riesige Binnenmarkt verspricht viele Abnehmer.
Leerstehende Garagen gibt es in der Schweiz zur Genüge, erfindungsreiche Jungunternehmer auch. Leider fehlt es oft am Geld und am grossen Markt, um aus der Garagenfirma ein solides Unternehmen aufzubauen. Schnell einmal stehen Start-ups an der Klippe des sogenannten Tal des Todes. Ohne Geld droht der Absturz, das Start-up droht als Flop in die Wirtschaftsgeschichte einzugehen.
Ein Geldtopf für Schweizer Startups
Um das Tal des Todes zu überwinden, braucht es Geld. Geld, um die Wachstumsbeschwerden, die jedes Jungunternehmen früher oder später erleidet, zu beseitigen. «In der Schweiz gibt es eine Finanzierungslücke für innovative Wachstumsfirmen, also für KMUs in der Phase zwischen Start-up und etabliertem Unternehmen. Diese Lücke schliessen wir mit dem Swiss Entrepreneurs Fund», erklärt Lukas Gähwiler (53), Stiftungsrat der Swiss Entrepreneurs Foundation und Verwaltungsratspräsident UBS Switzerland.
Die Swiss Entrepreneurs Foundation ist eine gemeinsame Initiative von Wirtschaft und Politik mit Ziel, Start-ups und innovative KMUs zu fördern. Heute nun wurde ein Fonds vorgestellt, der helfen kann, solche Firmen auf die nächste Unternehmensstufe zu heben. Eine gute Sache findet der Schweizer Wirtschaftsminister: «Die Swiss Entrepreneurs Foundation trägt mit ihrem Fonds zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen in der Schweiz bei, stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und sichert so unseren Wohlstand in der Schweiz», erklärt Bundesrat Guy Parmelin (59).
Mobiliar schiesst 100 Millionen Franken ein
Bis zu 500 Millionen Franken sollen in den Geldtopf einbezahlt werden, von Pensionskassen zum Beispiel oder privaten Investoren. Die ersten 100 Millionen Franken kommen von der Mobiliar: «Die Swiss Entrepreneurs Foundation engagiert sich für optimale unternehmerische Rahmenbedingungen und unterstützt innovative Schweizer Start-ups und KMU beim Aufbau sowie der Erweiterung ihres Know-hows», sagt Urs Berger (67), Verwaltungsratspräsident der Mobiliar und Stiftungsratspräsident der Swiss Entrepreneurs Foundation.
Wenn sich aus dem einen oder anderen Start-up, an dem sich der Fonds beteiligen wird, ein erfolgreiches Unternehmen entsteht, dann lohnt sich das für die Investoren, ihre Anteile am Fonds gewinnen an Wert. Und auch das ist eine Premiere: Die Verwaltung des Fonds übernehmen die beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse gemeinsam.