Die AHV machte 2018 einen viel grösseren Verlust als angenommen. Sie hat nämlich viel mehr Geld für Renten ausbezahlt, als sie an AHV-Beiträgen eingenommen hat. Daraus resultiert ein Minus von über 1 Milliarde Franken. Zudem verzeichnete man auf die Anlagen im AHV-Ausgleichsfonds einen Verlust von 1,2 Milliarden Franken. Unter dem Strich schreibt die AHV einen Verlust von 2,22 Milliarden Franken, wie Compenswiss, der Ausgleichsfonds von AHV, IV und EO, mitteilt.
Schon 2017 war das Umlageergebnis der AHV negativ gewesen. Dieser Verlust war aber damals durch einen Gewinn auf den Anlagen des Ausgleichsfonds mehr als ausgeglichen worden. 2018 steht die AHV nun deutlich schlechter da.
Staf gibt Luft für eine AHV-Reform
Mit dem Verlust leert sich auch der AHV-Ausgleichsfonds schneller als erwartet. Laut Compenswiss befanden sich darin Ende 2018 noch etwa 29,3 Milliarden Franken. Das sind rund 101 Prozent einer Jahresausgabe.
Für zwischenzeitliche Enspannung kann hier die Steuerreform und AHV-Finanzierung (Staf) sorgen, über die wir am 19. Mai abstimmen. Sie spült rund 2 Milliarden Franken pro Jahr in die AHV-Kasse und gibt der Schweiz damit etwas Luft für eine AHV-Reform.
Auch die Invalidenversicherung (IV) musste 2018 ein negatives Umlageergebnis von 65 Millionen Franken hinnehmen. Im Jahr zuvor hatte die Versicherung noch fast 800 Millionen Franken mehr eingenommen als ausgegeben. Grund für den Einbruch ist, dass die IV-Zusatzfinanzierung Ende 2017 ausgelaufen ist. Zusammen mit dem Anlageverlust von 172 Millionen Franken hat die IV letztes Jahr 237 Millionen Franken verloren.
Positives Umlageergebnis bei der EO
Die Erwerbsersatz-Versicherung (EO) schloss laut Compenswiss mit 11 Millionen Franken im Minus. Das Umlageergebnis war zwar mit 26 Millionen Franken positiv, auf den Anlagen resultierte aber ein Verlust von 37 Millionen Franken. (SDA/pt)