An vielen Bahnhöfen und Zughaltestellen ausserhalb der Städte zeigt sich das gleiche Bild: Statt einem bedienten Schalter sind nur Automaten zu finden. Aus Spargründen haben die SBB in den letzten Jahren diverse der eigenen Schalter geschlossen – zum Unmut von Gewerkschaften und Politik. Wie im Sommer bekannt worden ist, will die SBB auch aus dem Geschäft mit Drittverkaufsstellen aus.
Doch zumindest bei den eigenen Schalter stoppt die SBB den Abbau nun – vorerst bis Ende 2021. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, hat bei den Bundesbahnen ein Umdenken stattgefunden. Bis Ende nächstes Jahr sollen stattdessen die eigenen Kriterien überprüft werden, wie SBB-Sprecher Reto Schärli sagt. Die Qualität des Angebotes bei den bedienten Schaltern solle künftig eine wichtigere Rolle spielen.
Mehr Beratung wegen Corona
Das Umdenken mag einerseits mit dem neuen SBB-Chef Vincent Ducrot zusammenhängen. Aber auch Corona spielt eine Rolle. Denn die Pandemie hat auch ihre Auswirkung auf den ÖV mit all den Einschränkungen im Reiseverkehr. Wenn die Reise etwas komplexer wird als ein Ticket von Zürich nach Genf, sind öfters Menschen statt Automaten gefragt.
Laut SBB fliessen diese Erkenntnisse in Konzepte für die neue Gestaltung von Reisezentren ein. Ziel sei es, dem Wunsch nach vertiefter Beratung gerecht zu werden. Ein erster Pilotstandort soll im Mai 2021 in Montreux VD eröffnen. (gbl)