Schweizer Imker schauen auf ein schlechtes Jahr zurück. Ihre Bienenvölker produzierten diese Saison so wenig Honig wie seit Jahren nicht mehr. Rechnen sie sonst mit 20 Kilogramm Honig pro Bienenvolk, so müssen sie sich in diesem Jahr mit massiv weniger begnügen. Das berichtet der «Landbote».
Einheimische Bienenvölker produzierten so wenig Honig wie seit Jahren nicht mehr. So berichtet Imker Adrian Ulrich aus Guntalingen ZH, dass er in 33 Jahren noch nie ein dermassen schlechtes Honigjahr hatte. Statt 20 Kilo pro Bienenvolk seien es heuer nur deren neun gewesen.
Nicht einmal vier Kilo pro Bienenvolk
Ähnlich tönt es bei Fritz Mettler aus Wildberg ZH. Er konnte nicht einmal fünf Kilogramm pro Bienenvolk ernten. «Nur einmal, 1991, habe ich ein schlechteres Honigjahr erlebt», sagt er dem «Landboten». Anderen Bienenzüchtern erging es noch schlechter. Ihre Völker produzierten nicht einmal vier Kilo.
Die Gründe der Honig-Krise sind vielfältig. Auf den warmen März, der die Bienenvölker hat anwachsen lassen, folgte eine nasser und kühler Mai. Später haben die Bienen den Honig selber als Nahrung gebraucht, weil es ihnen für lange Flugtouren zu garstig war. Auch später Schnee machten den Imkern einen Strich durch die Rechnung. Zudem dürfte die Trockenheit der letzten Jahre einen Einfluss haben.
Heller Blütenhonig wird knapp
Das hat Folgen. Vor allem der helle Blütenhonig aus heimischer Produktion könnte laut Experten knapp werden. Die regionalen Unterschiede sind aber gross. Zu einem veritablen Engpass wird es laut einem Migros-Sprecher nicht kommen. «Dank einer vorausschauenden Mengenplanung und gut abgestimmter Prozesse rechnen wir nicht mit Engpässen in den Migros-Regalen.» Auch sei man bei der Migros bestrebt, Preiserhöhungen zu vermeiden.
Bei Coop «spürt man gegenwärtig keine Auswirkungen», wie ein Sprecher sagt. (pbe)