Darum gehts
- Postfinance plant den Abbau von 141 Arbeitsplätzen
- Gewerkschaften kritisieren die Kündigungen als wirtschaftlich unvernünftig
- Postfinance-Chef Beat Röthlisberger verteidigt den Schritt
Die Postfinance muss sparen. Die Konsequenz: Die Post-Tochter will bis Ende November 2025 insgesamt 141 Jobs abbauen. Dabei handelt es sich laut einer Medienmitteilung vor allem um Stellen in der Verwaltung in Bern. Ein Konsultationsverfahren wurde eingeleitet. «Die Ausgangslage hat sich in den letzten Monaten verschärft», heisst es im Schreiben.
Und weiter: «Das Finanzinstitut will sich deshalb noch stärker im Markt positionieren, ihre Leistung erhöhen und die Wirtschaftlichkeit verbessern.» Neben den 141 Kündigungen sollen zusätzlich 73 Arbeitsverträge angepasst werden, wie es heisst.
«Kündigungen nicht akzeptabel»
Die Gewerkschaften sind entsetzt. «Gemäss der heutigen Ankündigung durch die Postfinance sollen insgesamt 214 Personen von der geplanten Reorganisation betroffen sein, 141 davon wären von einer Entlassung bedroht», teilt die Gewerkschaft Syndicom mit. Die Kündigungen seien «nicht akzeptabel» Die Gewerkschaft werde sich vehement gegen den Personalabbau einsetzen.
Der Personalverband Transfair kritisiert: «Postfinance streicht 141 Stellen, obwohl die Finanzbranche unter akutem Fachkräftemangel leidet. Wer heute qualifizierte Mitarbeitende entlässt, zahlt morgen doppelt. Das ist wirtschaftlich unvernünftig und strategisch kurzsichtig.»
«Nichtstun ist keine Option»
«Wir sind uns bewusst, dass diese Ankündigung für viele unserer Mitarbeitenden belastend ist, und Unsicherheiten und Sorgen auslösen wird. Wir werden sie deshalb in dieser Phase eng begleiten», sagt Postfinance-CEO Beat Röthlisberger zu den geplanten Veränderungen. «In der aktuellen Lage ist es unsere Pflicht, die notwendigen Schritte vorzunehmen, um Postfinance langfristig wettbewerbsfähig zu halten.» Postfinance nehme ihre soziale Verantwortung wahr, sagt er. Aber: «Nichtstun ist keine Option.»
Im Konsultationsverfahren haben die betroffenen Mitarbeitenden nun die Gelegenheit, Vorschläge zu unterbreiten, wie allfällige Kündigungen vermieden, deren Zahl beschränkt oder deren Folgen gemildert werden können. Die Geschäftsleitung der Postfinance werde die Vorschläge laufend prüfen und im Juli darüber entscheiden, ob und in welchem Ausmass die beabsichtigten Massnahmen umgesetzt würden, heisst es.