100 Millionen Zuschauer hingen an ihren Lippen: Martina Fuchs (34) war ein Aushängeschild der englischsprachigen Ausgabe des chinesischen Staatsfernsehens CCTV in Peking. Sie lebte fünf Jahre in China. Nun kehrt die Aargauerin zurück in die Schweiz und arbeitet in Zürich für den neuen TV-Kanal CNNMoney Switzerland, der im Januar am Weltwirtschaftsforum auf Sendung geht. BLICK verrät die Moderatorin, wie man Erfolg hat.
Sprache
«Ausländer, welche die Sprache nicht beherrschen, werden Mühe haben. Viele Chinesen sprechen auch heute noch kein Englisch. Das Land ist die Zukunft. Deshalb sollten schon Schweizer Kindergärten Chinesisch anbieten. Chinesisch wird an unseren Schulen leider vernachlässigt. Ich versuche mein Chinesisch auch in der Schweiz weiterhin zu pflegen, ich nehme Unterricht, lese Bücher und News-Artikel auf chinesischen Apps.»
Kultur
«Es gibt unzählige Dinge, die ich von den Chinesen gelernt habe. Sie trinken zum Beispiel den ganzen Tag heisses Wasser, weil es gesund ist. Die Menschen erlebte ich als unglaublich arbeitsam und sehr herzlich. Das ist zu bewundern. Meine Vermieterin weinte, als ich zurück in die Schweiz ging. Sie brachte mich morgens um vier Uhr an den Flughafen und versuchte, mich zum Bleiben zu überreden.»
Business
«Geschäftsabschlüsse werden mit dem Schnaps Baijiu besiegelt. Es werden auch im digitalen Zeitalter noch immer sehr viele Visitenkarten ausgetauscht. WeChat, die chinesische Version von Whatsapp, ist ein wichtiges Kommunikationsmittel und ein Muss für jede Person, die mit China in Kontakt ist. Um Geschäfte zu machen, braucht es jedoch viel Geduld, man muss mehrmals nach China reisen und Business-Partner treffen.»
Kommunismus
«Die eiserne Faust des Kommunismus ist in China immer noch spürbar. Parteifunktionäre sitzen in der Geschäftsleitung des Staatssenders CCTV, doch trotzdem floriert die Wirtschaft wie in keinem anderen Land. Ich sah in China keine weiteren Entwicklungsmöglichkeiten mehr, nachdem ich dort als Business-Reporterin gearbeitet hatte. Wer in China grossen Erfolg haben will, muss auch heute noch Beziehungen haben zur kommunistischen Partei.»
Wirtschaft
«Laut einer Weltbank-Studie wird China bis im Jahr 2020 die USA gemessen am Bruttoinlandprodukt (BIP) überholt haben und die stärkste Wirtschaftsmacht der Welt sein. Chinesisch ist mit 1,1 Milliarden Menschen die meist gesprochene Muttersprache der Welt. Meine Kinder würde ich in den Unterricht schicken, damit sie gute Zukunftsperspektiven haben.