Marktturbulenzen
US-Finanzministerin Yellen beruft wegen GameStop Finanzaufseher ein

US-Finanzministerin Janet Yellen wird angesichts der GameStop-Börsenturbulenzen aktiv und ruft die obersten Aufseher der Wall Street zusammen.
Publiziert: 03.02.2021 um 12:18 Uhr
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Aktualisiert: 03.02.2021 um 13:36 Uhr
Alles begann mit einer Gruppe Kleinanleger, die die Aktien des maroden Unternehmens GameStop in massiv in die Höhe trieben. Nun ruft die US-Finanzministerin ein Treffen mit den obersten Finanzaufsehern der Wallstreet ein. (Symbolbild)
Foto: TANNEN MAURY

In dieser Woche werde es eine Zusammenkunft der Spitzen der Börsenaufsicht SEC, der Terminmärkte-Behörde Commodity Futures Trading Commission und der Notenbank Federal Reserve (Fed) sowie ihrem New Yorker Ableger geben, teilte das Ministerium am Dienstag mit. Dabei soll es um die von einem Machtkampf zwischen Kleinanlegern und Hedgefonds ausgelösten hohen Kursschwankungen gehen. Einem Beamten des Finanzministeriums zufolge, der nicht namentlich genannt werden wollte, soll das Treffen möglicherweise schon am Donnerstag stattfinden.

Spekulative Käufe hatten die Aktien von GameStop und anderen Titeln in schwindelerregende Höhen getrieben und anschliessend stark schwanken lassen. Kleinanleger hatten mit konzertierten Käufen Hedgefonds zur Auflösung von Wetten auf den Verfall des GameStop-Kurses gezwungen. Auch bei Silber und der Krypto-Devise Ripple hatte es zuletzt heftige Kursbewegungen am Markt gegeben.

Von den Aufsichtsbehörden war zunächst keine Stellungnahme dazu erhältlich. «Ministerin Yellen hält die Integrität der Märkte für wichtig und hat um eine Diskussion über die jüngste Volatilität an den Finanzmärkten gebeten und darüber, ob die jüngsten Aktivitäten mit dem Anlegerschutz und fairen und effizienten Märkten vereinbar sind», erklärte die Sprecherin des Finanzministeriums, Alexandra LaManna, auf Anfrage.

Wie aus einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Dokument hervorgeht, ersuchte Yellen vor dem geplanten Treffen juristische Ethik-Berater um die Erlaubnis, auf weitreichende Themen in der Finanzdienstleistungsbranche einzugehen. Wie Reuters zuvor berichtet hatte, könnte Yellen wegen Rednerhonoraren, die ihr in der Vergangenheit beispielsweise von dem in die Marktereignisse verwickelten Hedgefonds Citadel gezahlt wurden, diese Befugnis benötigen.

Die Wetten auf Kursverluste bei GameStop sind Hedgefonds teuer zu stehen gekommen. Seit Jahresbeginn summieren sich ihre Verluste auf 12,5 Milliarden Dollar, wie aus Daten des Datenanbieters Ortex hervorgeht. Einige Fonds standen mit dem Rücken zur Wand, wie Melvin Capital. Die Hedgefonds Point72 und Citadel hatten ihren Partner mit einer Milliardenspritze vor dem Zusammenbruch retten müssen.

Auch die Justiz und die US-Regierung beschäftigt die Kontroverse bereits. Robinhood und andere Broker hatten Käufe des Videospiel-Anbieters zeitweilig eingeschränkt und damit Empörung quer über Parteigrenzen in den USA ausgelöst. Beide Kammern des Kongresses haben Anhörungen zu den Vorgängen angekündigt. Der Generalstaatsanwalt von Texas sprach von Anzeichen für eine Absprache zwischen Hedgefonds und anderen Parteien, um eine Bedrohung ihrer Markt-Dominanz abzuwehren. (SDA)

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