M. Prix Stefan Meierhans kämpft für Konsumenten
2021 – Bring uns die Normalität zurück!

Selten wurde ein Jahreswechsel so erwartet wie dieser: 2021 kann eigentlich nur besser werden, meint auch der Preisüberwacher.
Publiziert: 28.12.2020 um 14:41 Uhr
Preisüberwacher Stefan Meierhans.
Foto: Keystone
Stefan Meierhans, Preisüberwacher

Ein Jahr für die Geschichtsbücher! Und ich gebe gerne zu: Mir wäre diese pandemische Erfahrung in Buchform lieber gewesen, als live dabei zu sein.

Aber bringen wir das Jahr mit Anstand zu Ende: Silvester feiern wir dieses Jahr besser coronakonform zu Hause. Das Höchste der Gefühle dürfte es werden, im Pyjama auf dem Balkon den Nachbarn freundlich «es guets Nois» zu wünschen und ihm mit einem Schluck alkohohlfreier Schaumwein-Kopie zuzuprosten (Bloss kein Kopfweh riskieren, sonst gibt es statt des Neujahrsspaziergangs einen Neujahrsausflug ins Corona-Testcenter). Rauschende Party mit Kater zum Neujahr – Fehlanzeige.

Seis drum. Was ist 2020 noch passiert? Man glaubt es fast nicht, aber es gibt auch Positives zu berichten: Der Gasmarkt wurde endlich mehr geöffnet. Die Gaspreise sinken bzw. sind zumindest unter Druck. Auch bei den Spitaltarifen der Grund- und Zusatzversicherung ist Bewegung, und zwar für einmal zugunsten unseres Portemonnaies! Post und Bahn verzichten auf generelle Tariferhöhungen. Die Sparbillette feierten eine Wiederauferstehung und die Online-Rabatte für Päckli werden 2021 weitergeführt. Im Parlament werden Kostendämpfungsmassnahmen im Gesundheitsbereich diskutiert. Hoffen wir, dass die Interessen der Versicherten dieses Mal mehr Gewicht erhalten.

Immerhin: Der Coronatest, die Schutzmasken und Desinfektionsmittel sind im Vergleich zum Beginn der Pandemie billiger geworden.

Selbstredend nehme ich viel Arbeit mit ins 2021: Transitorische Passiven – würde der Buchhalter sagen. Ein Beispiel ist das Referenzpreissystem, das Generikamedikamente deutlich günstiger machen könnte und auch bei den wirkstoffgleichen Originalen zu erheblichen Einsparungen führen würde. Im Nationalrat fand es noch keine Mehrheit, doch nächstes Jahr wird es im Ständerat diskutiert. Ich werde dafür kämpfen, dass die Prämienzahlerinnen und –zahler endlich etwas entlastet werden.

Ausserdem werde ich, wo immer es in meiner Macht steht, meinen Schild spannen und Sie vor unnötigen Preiserhöhungen schützen – besonders die Corona-Hintertür werde ich gut bewachen.

2021 liegen aber auch ganz andere Herausforderungen vor uns. Selten waren wir so uneinig wie im Umgang mit dieser Pandemie. Was ist richtig, was ist falsch? Die Antworten darauf werden wir wohl erst in einigen Jahren kennen. Vielleicht würde es uns allen helfen, wenn wir uns erinnern, dass der General immer in einer anderen Position ist als der Historiker.

Schauen wir gut zueinander. Ich hoffe auf ein versöhnliches 2021.

Ihr Stefan Meierhans

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