Seien wir ehrlich: Dass die Medi-Preise in der Schweiz zu hoch sind, haben wir schon oft gehört. Auch die Generikapreise – also die Preise für Nachahmerpräparate, welche dieselben Wirkstoffe enthalten wie das Originalmedikament, aber günstiger sind – sind in der Schweiz vergleichsweise zu teuer.
Das Referenzpreissystem könnte hier Abhilfe schaffen, weil es die heilenden Wirkstoffe mit einem Preisschild versehen würde. Häufig stehen mehrere Medikamente mit dem gleichen Wirkstoff zur Auswahl. Welches Medikament wird Ihnen wohl Ihr Arzt bzw. Apotheker abgeben, wenn er/sie pro Medikament 12 Prozent auf den Fabrik-Abgabepreis erhält? Eben. Ein klassischer Fehlanreiz.
Leider erliegen wir gern der Vorstellung, dass ein teures Medikament mehr oder besser nützt als ein günstigeres. Das stimmt insbesondere dann nicht, wenn der heilende Wirkstoff in beiden Medikamenten der gleiche und in der gleichen Menge enthalten ist.
Damit Sie ganz einfach selbst feststellen können, dass wir in der Schweiz weltweit wohl die besten Kundinnen und Kunden der Generikabranche sind, habe ich einen Adventskalender der besonderen Art erstellt.
Ab morgen werde ich jeden Tag ein Törli auf Twitter (@MisterPrezzi) öffnen. Dahinter verbirgt sich jeweils ein in der Schweiz gängiger, patentabgelaufener, umsatzstarker Wirkstoff mit seinem hiesigen Preis. Ebenfalls aufgeführt sind der Preis, den man für die gleiche Menge und Dosierung in einem anderen europäischen Land dafür zahlt, sowie die Preisdifferenz in Prozent. Für alle Interessierten: Sämtliche Details und Quellen zur Auswahl können Sie in meinem Blog nachlesen.
Ich kann Ihnen sagen: Es kommt ein harter Weihnachts-Countdown auf uns zu. Doch Veränderung braucht Wissen. Da müssen wir nun durch, seien Sie tapfer!