Corona verschlimmerte Lage
Erneuter Rettungsversuch für Alitalia

Die Regierung in Rom unternimmt einen weiteren Schritt zum Umbau der seit 2017 insolventen italienischen Fluggesellschaft Alitalia. Die Finanzlage des Unternehmens hatte sich durch die Einbrüche in der Coronavirus-Krise nach Medienberichten weiter zugespitzt.
Publiziert: 10.10.2020 um 00:02 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2020 um 18:11 Uhr
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In Italien ist am Freitag erneut ein Versuch gestartet worden, die angeschlagene Fluggesellschaft des Landes, Alitalia, zu retten. (Archivbild)
Foto: Antonio Calanni

Vier Minister und Ministerinnen der Mitte-Links-Regierung unterschrieben am Freitag ein Dekret zur Gründung eines neuen nationalen Luftverkehrsunternehmens. Dies teilte das Finanzministerium von Roberto Gualtieri am späten Abend mit.

«Die Neugründung stellt den ersten Schritt zur Schaffung eines hochqualitativen Transportunternehmens dar, das auf dem internationalen Markt konkurrenzfähig ist», wurde Gualtieri zitiert. Es werde der «Grundstein für die Wiederbelebung des italienischen Luftverkehrs» gelegt. Gleichzeitig wurden Spitzenmanager des neuen Unternehmens benannt. Laut Gualtieri sollen diese einen Plan für die weitere Entwicklung vorlegen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa ging es auch darum, in Brüssel die EU-Unterstützung für die Konzepte, etwa die Überführung von Aktivitäten, zu erhalten.

Italiens Verkehrsministerin Paola De Micheli nannte auf Facebook den Namen «ITAliana». Sie sprach von einem «Industriebetrieb im Dienste des Landes», der den Tourismus beleben solle. Medien schrieben von «Alitalia Ita». Die Regierung hat angekündigt, dass eine staatlich dominierte Fluggesellschaft nur ein Übergangsphänomen sein solle.

Die alte Alitalia gilt mit mehr als 10'000 Arbeitsplätzen als nationales Symbol. Der Staat hat die notleidende Gesellschaft mehrfach mit hohen Millionenbeträgen unterstützt. Für den Neustart sagte er vor Monaten im Zuge der Corona-Hilfen drei Milliarden Euro zu.

Alitalia hat seit 2002 keinen Gewinn mehr erwirtschaftet und ist seit Mai 2017 insolvent. Im Dezember 2019 hatte Rom einen neuen Insolvenzverwalter eingesetzt. Man suchte Käufer auf dem internationalen Markt, doch das gestaltete sich schwierig.

(SDA)

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