Lohndumping auf Bahn-Baustelle
SBB sehen sich nicht in Verantwortung

Mehrere Büezer sollen auf einer Baustelle der SBB im Wallis mies bezahlt worden sein. Jetzt blockieren sie die Arbeiten an der Brücke bei Massongex. Die SBB weisen die Verantwortung von sich.
Publiziert: 15.02.2016 um 15:50 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 00:30 Uhr
Die Unia blockiert die Baustelle.
Foto: KEYSTONE/Cyril Zingaro
Vinzenz Greiner

Die Bauarbeiten an einer SBB-Brücke in Massongex (VS) stehen still. 34 Millionen Franken kostet das Projekt – doch Büezer sollen mit Hungerlöhnen abgespeist worden sein. Zehn Schweisser blockieren unterstützt von der Gewerkschaft Unia die Arbeiten an einer Eisenbahnbrücke. Mit der Protestaktion fordern die Arbeiter Lohnnachzahlung – der Mindestlohn liegt bei 25 Franken.

Ihr Gehalt liegt weit darunter: 12 Euro, 13 Euro, einmal sogar nur 11 Euro pro Stunde. Dies listen die zehn Bosnier in einem Dokument auf, das BLICK vorliegt. Schriftliche Arbeitsverträge haben sie laut der Gewerkschaft Unia keine.

Die Arbeiter sind laut Unia bei mehreren slowenischen Subunternehmen angestellt, die für den Generalunternehmer der SBB-Baustelle «Zwahlen & Mayr SA» arbeiten. Die Firma erklärt auf Anfrage zum mutmasslichen Lohndumping von Subunternehmern: «Wir arbeiten daran – kein Kommentar.»

Die SBB nimmt sich selbst aus der Verantwortung für die eigene Baustelle. Es handle sich um einen «Konflikt zwischen Generalunternehmer und der Unia», erklärt ein Pressesprecher gegenüber BLICK. «Wir hoffen, dass es schnell zu einer Lösung kommt, damit die Baustelle weiterläuft.»

Die Gewerkschaftsvertreter wollen sich noch am Montag mit der Direktion des beschuldigten Unternehmens treffen.

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