Löhne könnten gekürzt werden
Post-Informatiker müssen sich neu bewerben

SonntagsBlick hatte letzte Woche publik gemacht, dass die Post auch in ihrer IT-Abteilung die Sense ansetzt und Jobs kürzt. Jetzt wird klar: Selbst die, die bleiben dürfen, müssen sich vielleicht neu bewerben.
Publiziert: 11.06.2017 um 14:55 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:39 Uhr
Konrad Staehelin und Moritz Kaufmann

SonntagsBlick brachte den Stein letztes Wochenende ins Rollen und titelte: «Trotz «hervorragender» Arbeit: Jetzt spart die Post auch bei der IT». Der gelbe Riese spart nicht nur im Poststellennetz und bei Finanzen, Personal und Kommunikation, sondern kürzt auch in der Informatik.

Insgesamt müssen 1100 IT-Beschäftigte um ihre Arbeit bangen. Gut möglich, dass es zu vielen Entlassungen kommen wird.

Doch damit nicht genug: Das Branchenportal «Inside-IT» schreibt, dass sich einige Informatiker neu werden bewerben müssen – selbst wenn sie bleiben dürfen. Hintergründe oder Quellen nennt das Portal keine. 

Neu-Bewerbung als beliebtes Mittel

Auch in den internen Dokumenten, aus denen SonntagsBlick vergangene Woche zitierte, gibt es Hinweise auf ein solches Vorgehen der Post. In einem Handout, auf dem die wichtigsten Fragen und Antworten zu den Plänen aufgeführt sind, steht: «Gibt es durch die Funktions-/Tätigkeitenänderung Auswirkungen auf meinen Lohn?». «Es kann zu Änderungen kommen. Sollte der Lohn negativ beeinträchtigt werden, gelten die allgemeinen Abfederungsmassnahmen.»

Heisst auf Deutsch: Die Post spielt ernsthaft mit dem Gedanken, Mitarbeiter zwar weiter zu beschäftigen, ihnen aber den Lohn zu kürzen. In solchen Fällen wird oft zum Mittel einer Neu-Bewerbung gegriffen, um den Arbeitsvertrag zu neuen Bedingungen neu aufzusetzen. Zu schlechteren Bedingungen aus Arbeitnehmer-Sicht, versteht sich. Auch wenn es in der Theorie auch bessere Bedingungen sein könnten.

Ein weiteres Anzeichen für diese Strategie: Auch im Bereich Finanzen, Personal und Kommunikation müssen sich Mitarbeiter gemäss «20 Minuten» neu bewerben.

Schlanker, nicht billiger

Glücklich, die Stelle zu behalten, oder traurig über die Lohneinbusse? Die betroffenen Post-Informatiker werden ein süss-saures Gefühl haben.

Post-Sprecherin Jacqueline Bühlmann sagt auf Anfrage von BLICK: «Noch ist überhaupt nichts fix, das Projekt ist noch in Erarbeitung. Wir werden im Sommer zu gegebener Zeit kommunizieren.» Generell werde die Informatik der Post zwar schlanker, aber das sei nicht mit billiger gleichzusetzen. «In die IT selbst soll mehr investiert werden.»

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