Lesben-Verband hässig auf Microspot
Regenbogenfahne fürs Marketing missbraucht?

Der Elektronikhändler Microspot bietet zum Christopher Street Day Rabatte an. Der Lesben-Verband ärgert sich darüber.
Publiziert: 03.07.2017 um 20:08 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:31 Uhr
So wirbt Microspot für seine Pink Week, die noch bis Mittwoch dauert.
Foto: Screenshot

Letzten Mittwoch gedachte die LGBT-Gemeinschaft (steht für lesbisch, schwul, bisexuell und transsexuell) mit dem Christopher Street Day an die  Schwulenproteste vom 28. Juni 1969. Der Elektronikhändler Microspot, eine Coop-Tochter, schreibt über den Christopher Street Day auf seiner Internetseite: «Dabei kommt die Lebens- und Farbenfreude nie zu kurz! Auch wir von microspot.ch wollen etwas zu diesem feierlichen Anlass beitragen! Profitiere von diesen Tiefpreisen!»

Lesben-Verband zu Microspot-Aktion: «Na ja»

Pink Week (pinke Woche) nennt Microspot die Aktion. Noch bis diesen Mittwoch sind Produkte wie ein Drucker, eine externe Festplatte oder ein Fernseher billiger zu haben.

«Na ja», reagiert die Lesbenorganisation Schweiz LOS irritiert. «Wenn die Firma einen Teil der Gewinne für konkrete Aktionen spenden würde, wäre dies tatsächlich ein Beitrag zur LGBT-Sache. Sonst ist es nur Marketing und Ausnützung zugunsten der Firma.» Es genüge nicht, eine Regenbogenfahne aufzuzeichnen, um eine Aktion zu unterstützen. Und: «In gewissen Ländern werden Homo- und Transmenschen umgebracht, was nützt ihnen ein iPad?»

Nicht das erste Mal Kritik an Homosexuellen-Marketing

Microspot verteidigt sich: «Es tut uns leid, dass der Newsletter von microspot.ch als negativ empfunden wurde. «Es sei keinesfalls die Absicht des Unternehmens, die Kundinnen und Kunden mit den Aktivitäten zu verärgern. Die Aussage soll sein, dass bei uns im Shop alle Kundinnen und Kunden herzlich willkommen sind.»

Es ist nicht das erste Mal, dass Firmen in die Kritik geraten, weil sie vor dem Hintergrund der Regenbogenfahne Werbung für sich machen. Erst Anfang Juni schrieb BLICK über den Spagat der Grossbanken UBS und CS bei ihrem Engagement am Pride-Umzug in Zürich. «Diese Firmen sind nicht hier, weil ihnen LGTB-Menschen wichtig sind, oberstes Gebot bleibt stets der Profit», hiess es auf der alternativen Plattform Barrikade. Die Banken verteidigten sich damals, ihr Engagement sei kein kommerzielles. (kst)

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