Die 18-jährige Katja Moser hat eine Berufslehre als Strassenbauerin abgeschlossen. Rein statistisch wird sie in ihrem Traumberuf weniger verdienen als ihre ehemaligen Schulkameraden, die sich für eine Ausbildung an der Universität entschieden. Ist das wirklich immer so?
Ein erster Blick in die Statistik zeigt: Je höher der Abschluss, desto höher das künftige Salär. Betrug 2014 der Medianlohn mit einer abgeschlossenen Berufslehre 5917 Franken, lag dieser mit einem universitären Abschluss bei 9993 Franken. Der Medianlohn bedeutet, dass die Hälfte der Personen in einer Kategorie mehr und die andere Hälfte weniger als der angegebene Wert verdiente.
Eine Berufslehre rentiert mehr
Ein akademischer Abschluss muss aber nicht zwangsläufig mehr Geld einbringen als ein Abschluss einer Berufsbildung. Eine Studie der Schweizerischen Koordinationsstelle für Bildungsforschung (SKBF) in Aarau AG aus dem Jahr 2011 zeigte entgegen üblicher Erwartungen: Ein Fachhochschulabschluss rentiert mehr als ein Uni-Abschluss.
Ein Fachhochschulstudium bringt laut Studie jährlich eine Rendite von 8 bis 9 Prozent auf das eingesetzte Geld. Beim Universitätsabschluss sind es nur 6 bis 7 Prozent. Die Wirtschaft, so schliessen daraus die Autoren, bewertet Abschlüsse der höheren Berufsbildung also höher als Universitätsdiplome.
Geht es um die Rendite, zahlt sich die Berufsbildung – wenn man sich für eine Weiterbildung entscheidet – also mehr aus als der Weg über die Uni. Betrachtet man den tatsächlich verdienten Lohn, dann verdient ein Uniabsolvent immer noch rund 1000 Franken mehr als ein Fachhochschulabgänger.