Darum gehts
- Tesla-Verwaltungsrat sucht laut Bericht nach Nachfolger für Elon Musk
- Musk gilt als treibende Kraft hinter Teslas Aufstieg
- Nachfrage bei Tesla-Fahrzeugen könnte um 15 bis 20 Prozent gesunken sein
Der Verwaltungsrat von Tesla hat laut einem Bericht des «Wall Street Journal» begonnen, nach einem Nachfolger für Firmenchef Elon Musk (53) zu suchen. Das Aufsichtsgremium habe dafür mehrere auf Manager-Suche spezialisierte Firmen kontaktiert, berichtete die Zeitung.
Das «Wall Street Journal» berief sich dabei auf informierte Personen. Tesla reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage zu dem Bericht. Auch Musk selbst, der nach Auflösung der Presseabteilung oft als Tesla-Sprecher auftrat, äusserte sich zunächst nicht dazu.
«Der CEO ist Elon Musk»
Am Donnerstagmorgen veröffentlichte die Tesla-Vorsitzende Robyn Denholm schliesslich eine Stellungnahme und dementierte entsprechenden Bericht. «Heute früh gab es einen Medienbericht, in dem fälschlicherweise behauptet wurde, dass der Tesla-Vorstand Personalvermittlungsfirmen kontaktiert habe, um eine Suche nach dem CEO des Unternehmens einzuleiten», sagte Denholm in einem Beitrag auf X. Dies sei falsch. «Der CEO von Tesla ist Elon Musk und der Vorstand ist sehr zuversichtlich, dass er den aufregenden Wachstumsplan, der vor ihm liegt, weiterhin umsetzen kann.»
Auch Elon Musk selbst äusserte sich am Donnerstag zu den Spekulationen um seine Person und bezeichnete den Artikel als «absichtlich falsch».
Musk steht seit rund zwei Jahrzehnten an der Spitze von Tesla und gilt als treibende Kraft hinter dem Aufstieg der Firma. «Tesla ist Musk, und Musk ist Tesla», schrieb etwa jüngst Branchenanalyst Dan Ives von der Finanzfirma Wedbush.
Aktueller Stand nicht bekannt
Das «Wall Street Journal» schränkte in dem Bericht ein, dass der aktuelle Stand der Überlegungen im Verwaltungsrat der Zeitung nicht bekannt sei. Vor einem Monat stand Musk zunehmend in der Kritik von Investoren, weil er als Kostensenker von US-Präsident Donald Trump viel Zeit in Washington verbrachte. Vergangene Woche kündigte er aber an, sich weitgehend aus der Rolle in der Hauptstadt zurückzuziehen und sich wieder deutlich mehr um die Belange von Tesla zu kümmern.
Damit könnte ein Spannungspunkt ausgeräumt sein. Allerdings hatten Musks Auftreten in Washington und seine rechten politischen Ansichten auch dazu geführt, dass sich einige potenzielle Käufer von Tesla abwendeten. Analyst Ives etwa schätzt, dass dadurch die Nachfrage bei Tesla-Fahrzeugen dauerhaft um 15 bis 20 Prozent gesunken sein könnte.
Der Bericht könnte auch einen wenige Stunden zuvor veröffentlichten kryptischen Beitrag von Tesla bei Musks Online-Plattform X erklären, der Beobachter zunächst ratlos hinterliess. Auf dem Firmen-Account hiess es ohne Kontext: «Tesla wurde schon viele Male totgesagt.» Aber dem Unternehmen werde es dank der Besitzer, Beschäftigten und Unterstützer gut gehen, schrieb Tesla weiter.