Die drei Millionen Kunden der Postfinance müssen sich ab Oktober mit einem geringeren Schutz ihrer Spareinlagen begnügen. Wie die «NZZ am Sonntag» berichtet, fällt ab diesem Zeitpunkt die Staatsgarantie weg. Der Schritt ist eine Spätfolge des vor fünf Jahren revidierten Postorganisations-Gesetzes, das auch zu einer Umwandlung der Postfinance in eine Aktiengesellschaft führte.
Die Kunden wurden jedoch nicht informiert, auch auf der Internetseite steht nichts dazu. Dies sei gar nicht nötig, erklärt Firmensprecher Johannes Möri gegenüber der Zeitung: «Für die Kunden ergibt sich durch das Auslaufen der Staatshaftung keine Veränderung, weil die Spargelder bis 100'000 Franken weiterhin durch die Einlagensicherung der Banken geschützt sind.»
Verein Esisuisse übernimmt Schutz
Das bedeutet: Stürzt die Postfinance ab Oktober ab, geht sie etwa in Konkurs, springt der für den Einlagenschutz zuständige Verein Esisuisse in die Lücke. Dessen Garantie beschränkt sich allerdings auf maximal 6 Milliarden Franken – und zwar nicht pro Einzelfall, sondern im Total aller Banken.
Wie die «NZZ am Sonntag» weiter schreibt, haben alle Postfinance-Kunden, die unter die Limite von 100'000 Franken fallen, zusammen rund 50 Milliarden Franken. Dennoch stellt sich die Esisuisse auf den Standpunkt, dass die Garantiesumme von 6 Milliarden Franken auch für die zusätzlichen Spareinlagen der Postfinance angemessen bleibe. (nbb/pma)