Vor ein paar Monaten hatte Aldi Schweiz eine österreichische Aktionswoche. Teil davon: Tiefgefrorene Germknödel, nach traditionellem Rezept. Die Dessertspeise besteht aus Hefeteig («Germ» ist österreichisch für Hefe) und ist mit Pflaumenmus («Powidl») gefüllt. Serviert wird der Germknödel mit Butter und Mohn.
Die österreichische Gemeinde in der Schweiz war hocherfreut, ist die Traditionsspeise aus der Heimat doch sonst hierzulande kaum zu finden. Aldi bestätigt: «Das Knödelprodukt hat sich grosser Kundenbeliebtheit erfreut.»
Doch nun herrscht Germknödel-Ebbe in den Aldi-Tiefkühlern. Die Ösis trauern und teilen ihren Frust auch bei Facebook mit anderen Leidensgenossen. Denn Germknödel selbst herzustellen ist aufwendig, die Zutaten sind Mangelware. Auch der Import ist schwierig, da der Hefeteig darf nicht antauen darf.
Ösi-Spezialitäten sind rar
Eine rasche Umfrage zeigt: In Schweizer Supermärkten spielen österreichische Spezialitäten eher eine untergeordnete Rolle. Bei den grösseren Zürcher Migros-Filialen gibt es seit knapp einem Jahr immerhin zwei österreichische Spezialitäten: Kaiserschmarrn und Semmelknödel. Und Coop hat etwa Tiroler Schinkenspeck und eine grössere Auswahl an Weinen im Sortiment.
Doch Germknödel sind nicht dabei. Einen kleinen Lichtblick gibt es dennoch: Im Herbst hat Aldi wieder österreichische Wochen – mit Germknödel. Bis dahin bleibt den rund 39'000 Ösis hierzulande wohl nur die eine Option: Selber backen. (thj)