Coop feiert die neue Vegan-Linie Veganz in seinem Sortiment. Gestern lud der Grossverteiler zum Degustieren seiner veganen Produkte. Im Hauptbahnhof Zürich gab es unter anderem vegane Kekse und Schokolade der deutschen Supermarktkette zum Probieren.
Sie wollte beweisen, dass Veganer nicht zu schwach sind
Wer sich die Liste der Inhaltsstoffe genauer anschaut, erlebt eine Überraschung. Auf allen Produkten steht der Hinweis «Kann Spuren von Milch enthalten». Sind die Artikel nun vegan oder nicht?
BLICK konfrontierte Jana König, die für Veganz vor Ort war, mit der Kritik. «Wir stellen unsere Produkte nicht selbst her. Das erledigen für uns Produzenten, die auch nicht-vegane Lebensmittel herstellen.»
Auch wenn die Produktionsanlagen jeweils gereinigt werden, könne es sein, dass vegane Produkte mit Spuren von Milch oder anderen tierischen Inhaltsstoffen in Berührung kommen, erklärt sie. Milchpulver beispielsweise könne über die Luft leicht auf andere Lebensmittel gelangen.
Schutz gegen Klagen
«Allergiker könnten nur schon auf Spuren von Milch reagieren. Deshalb schreiben wir den Satz zur Sicherheit auf unsere Produkte», so König. «Die Produkte sind trotzdem 100 Prozent vegan.»
Die Warnung soll also auch gegen allfällige Klagen schützen. Daher werden jeweils nicht nur Spuren von Milch, sondern auch von Eiern, Nüssen, Schalentieren und anderen für Allergiker heiklen Inhaltsstoffen erwähnt.
Dass das ein Problem für Veganer sein könnte, glaubt König nicht. «Wichtig ist, dass die eigentlichen Inhaltsstoffe des Produkts vegan sind.»
Sie sehe es ausserdem als Chance, den Vegan-Gedanken noch besser verbreiten zu können. Beispielsweise wenn Produzenten, die sonst nicht-vegane Lebensmittel herstellen, auch noch vegane Produkte in ihren Fabriken produzieren.