Der Abbau von Poststellen sorgt regelmässig für Debatten. Jetzt zeigt sich, dass die Folgen dieses Abbaus den Kunden vor allem beim Einzahlen sauer aufstossen. Der Grund: Wird die Postfiliale geschlossen und als Agentur im Dorflädeli teilweise wiederbelebt, können die Einzahlungen nur noch via Konto- oder EC-Karte erledigt werden. Bargeld ist tabu. Wegen des Geldwäschereigesetzes.
Dass diese Lösung nicht zufriedenstellend ist, hält das Aufsichtsorgan Postreg in seinem gestern veröffentlichten Tätigkeitsbericht fest. Die Behörde formuliert es äusserst milde: Es bestehe «noch grösseres Potenzial für Verbesserungen».
Die Post arbeitet an Alternativen
Die Post lässt die Kundenzufriedenheit jährlich von einem Marktforschungsinstitut messen. Mit Verweis aufs Geschäftsgeheimnis werden dazu zwar keine detaillierten Daten veröffentlicht. BLICK weiss aber: Die Zufriedenheit beim Angebot fürs bargeldlose Einzahlen in den Agenturen ist massiv gesunken. Die Post räumt dazu ein: «Die Umstellung von über all die Jahre gewachsenen Gewohnheiten verursacht immer eine gewisse Verunsicherung, was sich ab 2009 bei der verstärkten Umwandlung von Poststellen in Agenturen in Umfragen bemerkbar machen konnte.»
Zurzeit gibt es rund 440 Agenturen. Die Post prüft jetzt Varianten, um beim Einzahlen den Kunden entgegenzukommen. Zum Beispiel mit einem Automaten, der Bargeld verarbeitet, wie die Zeitung «Sonntag» berichtete. Diese liessen sich ohne teure Sicherheitseinrichtungen in kleinen Filialen aufstellen. Als zweite Alternative wird die Einzahlung am SBB-Schalter getestet.