Der Krankenkassenverband santésuisse rechnet für das nächste Jahr mit einer Erhöhung der Krankenkassenprämien um 4 bis 5 Prozent. Das sagte santésuisse-Direktorin Verena Nold am Mittwoch gegenüber der «Tagesschau» des Schweizer Fernsehens SRF und dem «Téléjournal» des Westschweizer Fernsehens RTS.
Die Kosten im Gesundheitssystem hätten im letzten Jahr stark zugenommen, nämlich um 4,9 Prozent. «Wir gehen davon aus, dass sie auch in diesem Jahr zirka um 4,1 Prozent steigen werden«, sagte Nold. Und auch für 2018 prognostiziert santésuisse erneut eine Erhöhung von 4 bis 5 Prozent.
Kosten steigen weiter an
Vor allem im ambulanten Bereich stiegen die Kosten überdurchschnittlich, zum einen wegen des Ausbaus der Spitalambulatorien, aber auch weil immer mehr neue und teure Medikamente zugelassen würden. Dadurch werde das gesamte Gesundheitswesen teurer.
Allein im ambulanten Bereich hätten die Kosten im letzten Jahr um 9,1 Prozent zugenommen. «Und dafür bezahlen wir mit unseren Krankenkassenprämien», sagte Nold. Sie fordert deshalb, dass sich die Kantone auch an den ambulanten anstatt wie bisher nur an den stationären Kosten beteiligen.
Die Krankenkassen müssen ihre Prämien für 2018 bis Ende Juli festsetzen und dem Bundesamt für Gesundheit zur Genehmigung einreichen. Dieses prüft anschliessend aufgrund von Kostenprognosen, Vergleichen zwischen Versicherern und Erfahrungswerten die eingegebenen Budgets, die den Prämien zugrunde liegen. Im Herbst gibt der Bundesrat dann die durchschnittliche Prämienerhöhung bekannt. (SDA)