Krankenkassen
So heftig wird der Prämien-Schock

Heute gibt das Bundesamt für Gesundheit bekannt, wie stark die Prämien nächstes Jahr steigen. Experten erwarten einen überdurchschnittlichen Anstieg.
Publiziert: 25.09.2016 um 17:45 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:25 Uhr
«Die Maximalfranchise ist nur bei Kassen interessant, die den Maximalrabatt gewähren» Felix Schneuwly, Comparis

Heute haben wir Gewissheit. Das Bundesamt für Gesundheit gibt bekannt, wie stark die Prämien der Grundversicherung nächstes Jahr steigen. Klar ist: der Anstieg dürfte spürbar höher ausfallen als in den Jahren zuvor (BLICK berichtete).

Felix Schneuwly, Krankenkassen-Experte beim Vergleichsdienst Comparis, erwartet eine durchschnittliche Prämienerhöhung von 6 Prozent. Dies schreibt die «SonntagsZeitung». Zum Vergleich: Dieses Jahr sind die Prämien um 4,2 Prozent gestiegen.

Ein stärkeres Wachstum erwartet der Vergleichsdienst Bonus. Die Westschweizer rechnen mit einer durchschnittlichen Erhöhung von 6,5 Prozent. Immerhin: Für erwachsene Versicherte mit einer Franchise von 300 Franken und einem traditionellen Versicherungsmodell werde der Anstieg etwas tiefer ausfallen, sagt Bonus-Chef Patrick Ducret der Zeitung.

Überdurchschnittlicher Anstieg bei Kindern

Ein anderes Bild zeigt sich bei Kindern und Jugendlichen mit einer höheren Franchise als 300 Franken. Dort erwartet Durcet eine überdurchschnittliche Prämienerhöhung. Er geht davon aus, dass insgesamt jeder zehnte Versicherte einen Anstieg von mehr als 10 Prozent hinnehmen muss.

Hauptgrund für den Prämienschub: die stark wachsenden Gesundheitskosten. Über die letzten Jahre nahmen sie im Schnitt um 2,9 Prozent zu. Dieses Jahr war es anders. Laut dem Bundesamt für Gesundheit stiegen die Kosten heuer bisher um 7,2 Prozent. Hauptgrund sind steigende Ausgaben für ambulante Spitalbehandlungen, Laboratorien und Physiotherapeuten.

Schneuwly blickt entsprechend wenig optimistisch in die Zukunft: «Es gibt keine Anzeichen, dass sich das Kostenwachstum abschwächt. Medizinischer Fortschritt, steigende Lebenserwartung und politische Fehlentscheide deuten eher auf eine Zunahme hin.» (bam)

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