Die Ökonomen der Grossbank machen keine Hoffnung auf eine Trendwende bei der Kostenentwicklung im Gesundheitswesen. Im Gegenteil: Die CS-Ökonomen gehen davon aus, dass sich die Prämien der Grundversicherung bis zum Jahr 2040 pro Kopf beinahe verdoppeln werden.
Gemäss einer neuen Studie wird die Durchschnittsprämie auf 517 Franken pro Kopf steigen. Im Vergleich zu den 274 Franken im Jahr 2015 bedeutet dies eine Steigerung von 89 Prozent. Bereinigt um die generelle Teuerung beträgt der Anstieg noch 44 Prozent. Damit ist die CS-Schätzung konservativer als jene der Beratungsfirma EY. Sie sagt schon auf 2030 eine Verdoppelung der Prämien voraus.
Mehr und teurere Medizin
Die CS geht davon aus, dass der Anteil der Gesundheitskosten am Bruttoinlandprodukt (BIP) von heute 10 auf 15 Prozent steigen wird. Pro Jahr rechnet sie mit einem Anstieg von 3,2 Prozent, was rund doppelt so viel ist wie das allgemeine Wirtschaftswachstum.
Mehr als die Hälfte des Kostenanstiegs geht darauf zurück, dass wir mehr und teurere medizinische Leistungen konsumieren und dass diese zum Teil ineffizient erbracht werden. Weitere Kostentreiber sind das Bevölkerungswachstum und die Tatsache, dass mit der Babyboomer-Generation eine bevölkerungsstarke Gruppe ins pflegebedürftige Alter kommt.
185'000 zusätzliche Jobs
Das Gesundheitswesen bleibt weiterhin ein Jobmotor. Jede zehnte Arbeitsstelle ist heute im Gesundheitsbereich angesiedelt, 2040 dürfte es laut CS jede siebte sein. Die Zahl der Jobs steigt laut CS-Schätzung von heute 360'000 auf 545'000. Aufgrund des Fachkräftemangels geht die CS davon aus, dass der Druck auf die Rationalisierung steigt.
Theoretisch könnte jeder vierte Job im Gesundheitswesen von einem Roboter oder einem Computer übernommen werden. Laut CS dürfte das Automatisierungspotenzial aber nur zu Teilen ausgeschöpft werden. Patienten wollten auch künftig von Menschen betreut werden, schreiben die CS-Ökonomen. (gs)