Es war ein Schock für die 7000 Mitarbeiter des Versicherers Swiss Life: Ende März erkrankte Konzernchef Patrick Frost (49) an Krebs. In einem Mail wandte sich der Vater von zwei kleinen Kindern an die Belegschaft: Bei ihm sei ein krebsartiger Tumor festgestellt worden. «Keine Frage – die Nachricht hat mich und meine Familie erschüttert.»
Nun meldet er sich zurück: Die Chemotherapie sei erfolgreich verlaufen, schrieb er Anfang Monat. «Ich bin optimistisch, dass ich nach den Sommerferien zu Ihnen zurückkommen kann.» Jetzt ist daraus Gewissheit geworden: Frost werde am 16. August an einer Telefonkonferenz die Halbjahreszahlen präsentieren, sagt Kommunikationschef Christian Pfister zu BLICK.
Im Mail an die Mitarbeiter bedankte sich Frost für die Anteilnahme: «Für mich war es ein schönes Gefühl, in dieser Situation von allen Seiten so viele aufmunternde Rückmeldungen und gute Wünsche zu erfahren.» Der Zuspruch habe ihm geholfen während der Therapie.
Angesichts der Umstände gehe es ihm gut, so Frost. Doch die Krankheit sei «dennoch sehr fordernd – für Körper und Seele». Der Basler denkt bereits an die fernere Zukunft: Er freue sich, eine Strategie zu entwickeln, «die über das Jahr 2018 hinausreicht».
Frost gehört zu den ungewöhnlichsten Konzernchefs der Schweiz. Er ist blitzgescheit, hat drei Studienabschlüsse und einen Doktor in Wirtschaft. Gleichzeitig kann er zuhören, ist bescheiden und humorvoll.