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Konzernchef entdeckt die Post
Roberto Cirillo will Briefe austragen

Berührungsängste hat er keine, der neue Postchef Roberto Cirillo. Um den gelben Riesen kennenzulernen, geht er mit einem Briefträger mit und verkauft am Schalter Briefmarken.
Publiziert: 18.04.2019 um 19:14 Uhr
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Der neue Postchef Roberto Cirillo will auch wissen, wie die Arbeit an der Basis ist.
Foto: Philippe Rossier

Vor gut einem Monat hat Roberto Cirillo (48) sein Amt als Konzernchef angetreten. Er gibts sich bodenständig, alle Postangestellten dürfen ihn duzen. «Für unsere Mitarbeitenden bin ich der Robert», sagt der Tessiner in einem Interview in der Personalzeitung des gelben Riesen.

Noch wird er von seinem Vorgänger Ulrich Hurni (60) eingeführt.«Ich bin da, wenn er mich braucht» sagt er. «Aber Roberto soll die Post auf seine Art führen», so Hurni. «Er kennt grosse Konzerne.»

Noch geht es für Cirillo vor allem darum, den Konzern und seine Mitarbeiter kennenzulernen. So hat er sich mit den Topkadern ausgetauscht, war sich aber auch nicht zu schade, jedem Mitarbeiter am Hauptsitz persönlich die Hand zu schütteln.

«Ich werde vieles lernen»

Dem Brief- und Paketzentrum Härkingen hat er bereits einen Besuch abgestattet. Demnächst wird er einen Briefträger auf dessen Zustelltour begleiten. Sogar hinter dem Postschalter will Cirillo stehen, um den Betrieb besser kennenzulernen. «Ich werde es versuchen. Ich weiss nicht, ob ich dafür qualifiziert bin. Aber ich werde sicher vieles lernen», sagt Cirillo.

Schnell erkannt hat er, wie sehr er mit seinem Job im Fokus der Medien steht. «Das Ausmass der Berichterstattung über das von mir geführte Unternehmen ist neu. Das habe ich noch nie so erlebt.» Er bringt aber Verständnis dafür auf. «Unser Eigner ist der Bund, die Post steht also sehr exponiert in der Öffentlichkeit.»

Primär den guten Ruf wiederherstellen

Ulrich Hurni gibt sich im Gespräch mit seinem Nachfolger selbstkritisch: «Ich übergebe ein Unternehmen, dessen Ruf unter den Ereignissen im letzten Jahr gelitten hat.» Für Cirillo ist denn auch klar: «Den guten Ruf der Post wieder herzustellen, ist sicher etwas vom Wichtigsten.»

Cirillos Aussagen zum Thema Service public zeigt, dass er mittelfristig denkt. «Von meiner Kindheit her weiss ich, dass uns die Post ermöglichte, von Dienstleistungen zu profitieren, zu denen wir in unserem Dorf sonst keinen Zugang gehabt hätten.»

Genau das wolle er auch heute noch. Und in Zukunft. «Die Relevanz unserer Dienstleistungen ist heute hoch. Ich will dafür sorgen, dass sie es auch in 10 oder 20 Jahren noch ist.» (pbe)

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