Viele Unternehmen stellen sich demnach auf einen deutlichen Nachfragerückgang in den nächsten Wochen ein. Zwar seien die Auftragsbestände in manchen Wirtschaftsbereichen momentan noch einigermassen stabil, heisst es in einer Mitteilung der Konjunkturforschungsstelle KOF vom Freitag. Aber auch in diesen Bereichen dürfte die Produktion in der nächsten Zeit gedrosselt werden.
Konkret kühlt die Geschäftslage etwa im Verarbeitenden Gewerbe deutlich ab. Sie sei momentan allerdings noch nicht so schlecht wie in der Finanzkrise 2009. Aktuell seien die Auftragsbestände noch recht stabil. Es gäbe somit noch Aufträge, die abgearbeitet werden könnten. Allerdings seien die Unternehmen mit Blick auf die kommenden Monate sehr pessimistisch.
Weniger Aufträge erwartet
Sie erwarten laut Umfrage nämlich einen deutlich stärkeren Rückgang der Bestellungen als etwa während der Finanzkrise zu Beginn des Jahres 2009. Auch die Produktionsplanungen sehen heftigere Einschränkungen vor als damals. Somit dürften die kommenden Monate für das Verarbeitende Gewerbe sehr schwierig werden, folgert die KOF. Die Unternehmen planten entsprechend auch vermehrt, die Zahl der Mitarbeitenden zu reduzieren.
Auch Detailhandel rechnet mit Verschlechterung
Im Detailhandel verschlechtere sich die Geschäftslage ebenfalls erheblich, heisst es weiter. Da Kunden oftmals gar nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen bedient werden könnten, klagten viele Detailhändler über zu hohe Warenbestände. Auch mit Blick auf die nächsten Monate rechnen sie laut KOF mit deutlichen Umsatzrückgängen.
Vor einer historisch schwierigen Situation steht gemäss der Umfrage zudem der ansonsten erfolgsverwöhnte Dienstleistungssektor. Die Geschäftslage sei deutlich schlechter als etwa in der Finanzkrise 2009, so die KOF weiter. Die Dienstleistungsunternehmen würden einen schärferen Nachfragerückgang erwarten als damals.
Branchenübergreifender Pessimismus
Dieser Pessimismus durchziehe dabei viele Bereiche des Sektors: Sowohl im Bereich Verkehr, Information, Kommunikation als auch in den Bereichen wirtschaftliche Dienstleistungen und persönliche Dienstleistungen seien die Nachfrageerwartungen deutlich negativer als während der Finanzkrise.
Diese Zwischenauswertung basiert laut KOF auf Antworten von Unternehmen zwischen Monatsbeginn und dem 14. April. Die detaillierte Auswertung wird am 6. Mai veröffentlicht. (SDA)
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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Das Coronavirus trifft die ganze Welt, beeinflusst jeden Lebensbereich. Klar ist schon heute: Die Krise wird Folgen haben – einige gute, mehrheitlich aber negative.
Wirtschaft und Konsum
Das Coronavirus dürfte die Schweizer Wirtschaft grundlegend verändern. Schon jetzt befinden sich laut Angaben des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) 757 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Kurzarbeit – rund 15 Prozent aller Erwerbstätigen! Neben einer Rezession werden zudem eine Arbeitslosigkeitsquote von 2,8 Prozent und ein Rückgang des BIP auf –1,3 Prozent erwartet.
Die Unsicherheiten haben grossen Einfluss auf das Verhalten der Bevölkerung: Teure Anschaffungen werden zurückgestellt, stattdessen Notreserven angespart. Was dazu führt, dass der Detailhandel noch lange an den Spätfolgen zu beissen haben wird. Hamsterkäufe hin oder her.
Die Konsumenten dürften sich daran gewöhnen, noch häufiger im Netz zu shoppen. So kündigte zum Beispiel Digitec Galaxus jüngst an, 200 weitere Logistik-Angestellte einzustellen.
Arbeitsalltag
Viele Unternehmen müssen sich aktuell mit digitalen Technologien auseinandersetzen, um den Betrieb am Laufen zu halten. Mitarbeiter lernen nun, sich per Videokonferenz auszutauschen. Für die Arbeitgeber künftig ein Segen: Bei mehr Homeoffice fallen weniger Büromieten und Equipmentkosten an.
Arbeitnehmer vermissen daheim das Persönliche des Büroalltags, schätzen die flexibleren Arbeitszeiten und kämpfen mit der Hard- und Software: In Spitzenzeiten sorgt der erhöhte Datenverkehr derzeit für Überlastungen in der Mobilkommunikation. Besonders nervig ists in Randregionen, dort sind statt Glasfaser- oft noch Kupferkabel im Einsatz.
Gastronomie und Events
Das Virus hat das gesellschaftliche Leben zum Erliegen gebracht. Betreiber von geschlossenen Restaurants, Bars und Clubs triffts voll: Während die Einnahmen weggefallen sind, müssen Betriebskosten wie Mieten weiter gedeckt werden.
Es gibt höchstens Kredite für zehn Prozent des Jahresumsatzes, was laut Gastrosuisse für viele Beizen nur ein Tropfen auf den heissen Stein sein dürfte. Dazu kommt: Viele Wirte sind Einzelunternehmer und erhalten nur 3320 Franken pro Monat.
Der Branche drohen Schliessungen, Konkurse und Entlassungen. Düster sieht es auch bei Konzert- und Sportveranstaltern aus, wo sich die Absagen häufen. Die Haftungsfragen sind noch ungeklärt.
Gesundheit
Die Krise bringt Stärken und Schwächen zum Vorschein, insbesondere beim Umgang mit der Epidemie, wo Krankheitsmeldungen teilweise noch per Fax erfolgen.
Das Virus wird grossen Einfluss auf laufende Debatten zu geplanten Spitalschliessungen und Kostenstrukturen im Gesundheitssystem haben. Auch die Bezahlung von Pflegekräften (für viele zu tief) dürfte auf den Prüfstand kommen.
Eine wichtige Rolle wird auch ein allfälliger Impfstoff gegen das Coronavirus spielen. Bereits befürchten Skeptiker das Szenario einer Zwangsimpfung für alle.
Reisen
In der Flugbranche tobt ein enormer Verdrängungskampf. Die Internationale Luftverkehrsvereinigung IATA geht davon aus, dass die Einnahmen aus dem Passagierverkehr um 252 Milliarden Dollar oder um 44 Prozent unter den Wert von 2019 fallen könnten, falls die Reisebeschränkungen drei Monate anhielten.
Viele Airlines werden ohne Staatshilfen nicht mehr abheben können. Die Swiss hat zurzeit 90 ihrer 96 Flugzeuge gegroundet. Ob die Reisebegeisterung in alte Höhen schiesst? Eher nicht: Weil viele ihre Ferien absagen mussten, werden sie bei Buchungen in Zukunft Vorsicht walten lassen.
Sozialer Umgang
In Zeiten von Social Distancing verbessert sich vielerorts der lokale Zusammenhalt. Bereiche wie Nachbarschaftshilfe blühen auf. Die Hilfsbereitschaft wird nach der Krise anhalten. Persönliche Kontakte werden wichtiger sein denn je. Zusammenkünfte unter Freunden oder in der Familie erhalten in Zukunft wohl mehr Wertschätzung.
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