Der Zulassungsentscheid für ein Novartis-Medikament, dessen Preis wohl alle bis anhin üblichen Dimensionen sprengt, ist da: Die US-Behörde FDA hat Zolgensma vom Basler Pharmamulti grünes Licht erteilt, meldet Novartis am Freitagabend. Als Gentherapie muss Zolgensma nur einmal verabreicht werden.
Laut Schätzungen soll das Einmalpräparat pro Patient zwischen 1,6 bis 5 Millionen Dollar kosten. Novartis gab vor wenigen Tagen bekannt, seine Gentherapie gegen die seltenen Erbkrankheit spinale Muskelatrophie SMA günstiger anbieten zu wollen als vergleichbare Behandlungsmethoden.
«Wir wollen deutlich darunter liegen»
Konzernchef Vasant Narasimhan bezifferte den kosteneffizienten Wert der Therapie mit 4,6 bis 5,4 Millionen Dollar. «Wir wollen deutlich darunter liegen», so Narasimhan. «Insgesamt ist es unser Ziel, bei einem Bruchteil dessen zu liegen, was der aktuelle Versorgungsstandard ist», so der Novartis-Chef weiter. «Und derzeit kostet die Behandlung dieser Patienten vier bis fünf Millionen Dollar über zehn Jahre.»
Derzeit wird die Krankheit, die zu einer fortschreitenden Verkümmerung der Muskeln und zu einem frühen Tod oder zu lebenslanger Behinderung führt, mit Spinraza behandelt. Das vom US-Biotechnologieunternehmen Biogen stammende Mittel schlägt im ersten Behandlungsjahr mit 750000 Dollar zu Buche und in der Folge mit 375000 Dollar pro Jahr.
Unter 10000 Neugeborenen kommt etwa eines mit dieser Krankheit auf die Welt. Gentherapien sind die neue Goldgrube der Pharma-Industrie. Die personalisierten Medikamenten haben unglaubliches Potential, auch für die Patienten. (uro)