Was ist los am Hauptsitz von Coca-Cola Schweiz in Brüttisellen ZH? Länderchef Tomas Gawlowski musste den Hut nehmen. Er ist bereits auf dem Weg nach Tschechien.
Seit Juli 2011 führte der gebürtige Pole die Geschäfte des Coci-Ablegers in der Schweiz. Seit 1992 arbeitet Gawlowski für den Getränkemulti in diversen Ländergesellschaften Europas.
Er wird weiter für Coca-Cola arbeiten – gemäss gut informierten Quellen als Länderchef Tschechien und Slowakei. Geschäftsleitungsmitglied Patrick Bossart bestätigt den Chef-Wechsel gegenüber BLICK. Die Suche nach einem Nachfolger laufe. «Bis dahin übernimmt Commercial Director Jürg Burkhalter interimistisch die Leitung in der Schweiz», sagt Bossart weiter.
Gawlowski zurück in Tschechien – musste er für den Streit mit Denner büssen? In Gawlowskis Amtszeit fällt der Krieg mit dem Discounter ums Tschechien-Cola. Weil der Getränkekonzern die Preise für Denner nicht senken wollte, hatte sich der Discounter das Getränk in Tschechien auf dem Graumarkt besorgt – und in die Schweiz importiert.
Daraufhin brach unter den Discountern ein Preiskampf ums billigste Cola aus. Sogar die Landi fing an, Coca Cola aus Polen zu importieren. Dann wurde es dem Schweizer Coci-Ableger offenbar zu bunt. Man kam wieder ins Gespräch mit den Detailhändlern.
Denner und Coca-Cola haben den Streit letzten Sommer beigelegt. Seit Herbst 2015 bezieht Denner alle Cola-Getränke wieder vom Schweizer Abfüller. Auch die Landi kauft den Softdrink wieder beim Schweizer Abfüller ein. Der Getränkemulti sei den Detailhändler preislich entgegen gekommen, hiess es.
Aber das allein dürfte nicht den Ausschlag für den Abgang Gawlowskis gegeben haben. Laut Coca-Cola Schweiz hat sein Abgang nichts mit dem Cola-Streit zu tun. Ein Wechsel im Konzern nach über vier Jahren sei für Länderchefs seines Kalibers üblich, sagt Bossart.