Dieser Ausstieg macht nicht nur Novartis Kopfschmerzen: Der kalifornische Kooperationspartner hat bei der Entwicklung von Migräne-Medikamenten offenbar keine Lust mehr auf die Zusammenarbeit mit dem Schweizer Pharmamulti.
Novartis bestätigt einen Rechtsstreit mit dem US-Biotechunternehmen Amgen. Dabei geht es um das Migränemittel Aimovig. Laut Novartis hat Amgen am 2. April eine Migräne-Kooperationsvereinbarung mit Novartis wegen einer angeblich wesentlichen Verletzung aufgekündigt.
Amgen wirft Novartis vor, mit einem anderen Unternehmen an einem möglichen Aimovig-Rivalen gearbeitet zu haben.
«Novartis hält die Kündigung für ungerechtfertigt»
Novartis bestreitet die Verletzung der Vereinbarung «energisch». Um den «ungerechtfertigten Versuch» von Amgen zur Beendigung der Zusammenarbeit zu verhindern, habe man eine Klage eingereicht, sagt Sprecher Markus Jaggi zu BLICK. «Amgen hat kein Recht, die Verträge zu kündigen.»
Novartis habe einen einzigartigen und etablierten neurowissenschaftlichen Ansatz und Know-how in die Zusammenarbeit eingebracht, so der Konzern. Erhebliche finanzielle Investitionen in die Entwicklung und weltweite Vermarktung von Aimovig seien getätigt worden.
Was heisst der Rechtsfall jetzt für den Hoffnungsträger unter den Migräne-Mitteln? «Die Vereinbarungen mit Amgen bleiben in Kraft. Es sei denn, es wird ein verbindlicher Gerichtsentscheid gefällt, welche die Vereinbarungen beendet», so Jaggi. Die Kommerzialisierungs- und Markteinführungsstrategien von Aimovig blieben von diesem Rechtsstreit unberührt.
Die beiden Firmen arbeiten seit 2015 bei den Entwicklung von Aimovig zusammen. Das Migräne-Mittel wird derzeit in 27 Ländern verkauft. Unter anderem in den USA, Deutschland, Österreich, Italien und UK. In der Schweiz ist Aimovig seit August 2018 auf dem Markt. Der Rechtsfall mit Amgen hatte am Freitag keinen Einfluss auf den Börsenkurs von Novartis. (uro/sda)