Kindermedizin kostet deutlich mehr
Leiden die Kleinsten unter Fallpauschalen?

Mit der Einführung der Fallpauschalen in den Spitälern hat sich die Situation der Kindermedizin deutlich verschlechtert.
Publiziert: 26.05.2013 um 21:32 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:54 Uhr
Von Irène Harnischberg

Heute präsentiert der Dachverband der Schweizer Spitäler H+ seine Zahlen zu den Anfang 2012 eingeführten Fallpauschalen. Ist es zu blutigen Entlassungen gekommen, wie die Patientenorganisationen befürchtet hatten? Bereits vor der Einführung dieser Pauschalen – die Entfernung des Blinddarms zum Beispiel kostet in allen Spitälern seither gleich viel – warnten Kinderspitäler und Fach­organisationen vor massiven Qualitätseinbussen in der Kindermedizin. Ein Jahr später haben sich die Befürchtungen be­stätigt: Die Mehrkosten sind nicht angemessen abgebildet. So sind Personalkosten in Kinderspitälern 30 Prozent höher als in der Erwachsenenmedizin.

«Ohne erhöhte Basisraten drohen massive Mindereinnahmen der Kinderkliniken», warnt nun SP-Nationalrätin Bea Heim (SO). Als Mitglied des Pat­ronatskomitees der Stiftung Kind + Spital kritisiert sie, dass es nur dem Goodwill und der politischen Arbeit in den Kan­tonen zu verdanken ist, dass die Kinderkliniken dieses Jahr noch kostendeckend arbeiten können. Doch jetzt hat die Solothurnerin genug. «Unsere Kinder dürfen nicht die Leidtragenden der neuen Spitalfinanzierung und des damit verbundenen Kostendrucks sein», sagt Heim. Sie fordert den Bundesrat nun zum Handeln auf.

Die Regierung solle als Genehmigungsbehörde der Fallpauschalen dafür sorgen, dass für Kinderspi­täler Zusatzent­gelte gesprochen werden: für teure Medikamente, Implantate, den höheren Pflegeaufwand und langdauernde Behandlungen wie Krebstherapien.

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