Kinder duschen überteuert
So zocken Firmen Eltern mit Shampoos ab

Immer mehr Duschmittel für Kinder stehen in den Regalen. Nötig sind sie nicht, aber ein gutes Geschäft, schreibt der «Beobachter».
Publiziert: 22.06.2019 um 16:52 Uhr
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Aktualisiert: 22.06.2019 um 16:53 Uhr
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Sind oft nicht nötig: Extra für Kinder vermarktete Duschmittel.
Foto: Getty Images
Andrea Haefely («Beobachter»)

Mami, lueg, das isch extra für Chind! Bitte, bitte, dörf ich so eis?» Was bei der Kinder-Schokolade von Ferrero seit Jahrzehnten funktioniert, soll auch anderswo den Umsatz steigern: Man nehme irgendein Produkt und gestalte es so, dass Kinder glauben, sie müssten es haben.

Das macht sich auch die Kosmetikindustrie zunutze. Mit Namen wie «Weltraum-Star», «Wolkenzauber» und «Freche Zwerge», mit bunten Farben, Einhörnern und Piraten drängen immer mehr Duschmittel und Shampoos «speziell für Kinder» in die Verkaufsregale. Zudem gibt es Produkte, die auf Mädchen abzielen, und solche, die Buben ansprechen sollen. Doch speziell ist lediglich die Aufmachung. Die Inhaltsstoffe sind weitgehend identisch wie bei regulären Produkten.

Drei Mal so teuer wie nötig

«Grundsätzlich benötigen Kinder keine anderen Duschmittel oder Shampoos als Erwachsene. Nur bei Kindern unter einem Jahr sollte man darauf achten, dass die Pflegeprodukte möglichst weder Alkohol, Farbstoffe, Duftstoffe noch Konservierungsmittel enthalten», sagt Anna-Barbara Schlüer, Pflege­expertin APN für Haut- und Wundpflege am Kinderspital Zürich. Entscheidend sei, dass man die Seifen gut abwasche.

Die Mittel stehen nicht nur zusätzlich im ­Badezimmer herum, sie sind meist auch teurer als normale Duschmittel. Das Duschgel «Seeprinzessin» von Kneipp beispielsweise kostet rund dreimal so viel wie «Fresh Pure» von Nivea. Wer trotzdem um des Friedens willen Kiddy-Produkte kaufen möchte, sollte zumindest auf Duschgels mit Glitzerpartikeln ver­zichten. Glitter ist zwar chemisch unbedenklich, kann die Haut aber mechanisch reizen. 

Artikel aus dem «Beobachter»

Dieser Artikel wurde aus dem Magazin «Beobachter» übernommen. Weitere spannende Artikel finden Sie unter www.beobachter.ch

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