Keine Inflation mehr
Teuerung sinkt im April auf 0,0 Prozent

Die Schweizer Inflation geht weiter zurück: Im vergangenen Monat ist die Jahresteuerung auf 0,0 Prozent gesunken. Im Durchschnitt sind die Preise im April also nicht mehr gestiegen. Flüge und Kleider sind trotzdem teurer geworden.
Publiziert: 08:37 Uhr
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Aktualisiert: 09:14 Uhr
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Keine Inflation mehr: Im Schnitt sind die Schweizer Konsumpreise im April unverändert geblieben.
Foto: KEYSTONE/EPA/JIM LO SCALZO

Die Jahresteuerung in der Schweiz ist im April überraschend deutlich zurückgegangen. Sie beträgt nun 0,0 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag in einem Communiqué bekannt gab. Das heisst: Die Preise für Schweizer Konsumgüter sind im letzten Monat durchschnittlich weder gestiegen noch gesunken. Im März lag die Teuerung bei 0,3 Prozent.

Der tiefe Wert kommt insofern überraschend, als dass die meisten von AWP befragten Experten im Vorfeld von einer etwas höheren Inflation ausgegangen waren. Ökonominnen und Ökonomen hatten mit Werten zwischen 0,1 und 0,3 Prozent gerechnet.

Kleidung und Fliegen sind teurer geworden

Interessant dabei: Inländische Produkte sind deutlich teurer als vor einem Jahr (+0,8 Prozent), während Importgüter (-2,5 Prozent) nach wie vor klar billiger sind als vor Jahresfrist. Die Kerninflation, die frische und saisonale Produkte sowie Energie und Treibstoffe ausklammert, ist gegenüber dem Vorjahreswert ebenfalls gesunken auf 0,6 Prozent. Im März hatte sie noch bei 0,9 Prozent gelegen.

Die Preise für Kleidung und für Fruchtgemüse sind gestiegen, ebenso jene für den Luftverkehr und für Körperpflegeprodukte. Gesunken sind hingegen die Preise in der Hotellerie und Parahotellerie sowie für Bergbahnen und Pauschalreisen im Inland.

Sinkende Inflation setzt Nationalbank unter Druck

Die Inflation in der Schweiz ist seit Monaten auf dem Rückzug. Seit dem letzten September liegt sie unter 1 Prozent, letztmals über 2 Prozent lag sie im Frühling 2023.

Mit der Teuerung von 0,0 Prozent ist der Negativbereich nun fast erreicht, was die Schweizerische Nationalbank (SNB) weiter unter Druck setzt. Ziel der SNB ist, die Inflationsrate zwischen 0 und 2 Prozent zu halten. Diese Bandbreite gilt für die Wirtschaft als ideal. Jetzt könnten sich die Währungshüter um Chef Martin Schlegel (48) dazu gezwungen sehen, einzugreifen

Das Problem dabei: Bei den bevorzugten Zinssenkungen gibt es fast kein Spielraum mehr, will die SNB bei den Zinsen nicht in den negativen Bereich gehen. Der Leitzins liegt jetzt schon bei nur noch 0,25 Prozent. Das bedeutet für Sparerinnen und Sparer, dass für sie härtere Zeiten anstehen könnten. Denn Negativzinsen könnten schon bald wieder Realität sein.

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