Kein Rabatt für Unterländer
Andermatt-Sedrun belohnt nur Einheimische

Berggemeinden im Urserental und in der oberen Surselva gewähren Megarabatte auf das Skiticket, Wellness, Langlaufloipe und Driving Range. Zweitwohnungsbesitzer ziehen den Kürzeren.
Publiziert: 01.06.2025 um 09:52 Uhr
Teilen
Kommentieren
1/4
Andermatt ist eine von fünf Gemeinden, die ihren Einwohnern Megarabatte auf touristische Angebote bieten.
Foto: Shutterstock
221216_STUDIOSESSION_TOBIAS-STAHEL_648-Bearbeitet Kopie (1).jpg
Beat SchmidFester Mitarbeiter Blick

Es braucht eine Wohnsitzbestätigung, und schon kann man die Golden Card im Tourismusbüro abholen. Die Karte kostet 333 Franken für Erwachsene und 33 Franken für Kinder bis 15 Jahre. Kinder unter sechs Jahren zahlen nichts. «Mit der Golden Card wollen wir ein attraktives Angebot für die Einheimischen schaffen und damit auch Standortförderung betreiben», sagt Martin Cavegn, Präsident der Bündner Gemeinde Tujetsch, zu der Sedrun als Hauptort gehört.

Für die Einheimischen bedeutet das, dass die Jahreskarten fürs Skigebiet Andermatt, Sedrun und Disentis nochmals deutlich günstiger werden. In Sedrun können sie auch das Hallenbad, Wellness-Anlagen, das Sportzentrum und die Driving Range des Golfklubs benutzen. Vom Angebot profitieren können alle Einwohner der Gemeinden Tujetsch, Disentis GR, Andermatt UR, Realp UR und Hospental UR.

Mehr Kosten bei Ferienwohnungen

Bei vielen Zweitwohnungsbesitzern kommen die Megarabatte für die Einheimischen schlecht an – gerade im Urserental, wo in Andermatt, Hospental und Realp ein neues Tourismusreglement beschlossen wurde. Es sieht eine Verdoppelung der Beherbergungsgebühr vor – je nach Grösse der Ferienwohnung werden den Leuten zusätzlich mehrere Hundert Franken abgeknöpft.

Das ist heikel. Denn um das Golden-Card-Angebot zum Fliegen zu bringen, leisten die Gemeinden einen Beitrag als Standortförderung. Martin Cavegn sagt dazu: «Wir finanzieren das mit den Einnahmen aus den Wasserzinsen.» Er bestreitet, dass ordentliche Tourismus­abgaben von Feriengästen oder Zweitwohnungsbesitzern eingesetzt werden, um die Golden Card zu subventionieren. «Das ist nicht der Fall», sagt Cavegn. Diese Angaben müssen zweckgebunden ins Tourismusangebot fliessen.

Den Zweitwohnungsbesitzern, die jetzt die Faust im Sack machen, macht Cavegn ein Angebot: «Wir haben auch nichts einzuwenden und begrüssen es sogar sehr, wenn Ferienwohnungsbesitzer ihren Wohnsitz bei uns nehmen. Dann können auch sie von der Golden Card profitieren.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.