Kein Murks mehr am Zmorgetisch
Das Konfiglas hat endlich den Dreh raus

Die Revolution auf dem Frühstückstisch: Endlich sind Konfi-Gläser einfacher zu öffnen. Dahinter steckt ein britischer Trick.
Publiziert: 23.08.2016 um 17:29 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 18:45 Uhr
Eines der Konfi-Gläser, die leichter zu öffnen sind.
Foto: Migros
Vinzenz Greiner

Immer wieder endet das Morgenessen im Desaster: Statt die Konfitüre aufs Weggli zu schmieren, arbeitet man sich am Glas ab, das sich partout nicht öffnen lässt.

Seit einiger Zeit verzweifeln immer weniger Schweizer am Frühstückstisch oder brechen in Schweiss aus – dank der britischen Firma Crown Food, die ihren Europasitz in Baar ZG hat.

Orbit-Deckel in Oxford entwickelt

Crown Food ist Weltmarktführerin bei Metallverpackungen. Zwei Jahre lang arbeiteten Designer und Ingenieure im britischen Oxford an einem Deckel. «Um Gläser zu öffnen, muss man bisweilen Gummihandschuhe anziehen oder sogar Messer verwenden. Das entspricht nicht unserer Auffassung von Komfort», erklärt Marketing-Direktor Olivier Aubrey (53) von Crown Food.

Der neue Super-Deckel heisst Orbit und sitzt zum Beispiel auf Gläsern in Holland, Deutschland und Spanien. Einige Gläser für Konfitüre, aber auch für Birnendicksaft oder Torten-Erdbeerguss der Migros-Lieferantin Bischofszell Nahrungsmittel AG (Bina) sind bereits mit dem Orbit gedeckelt.

Reibung und Vakuum trennen

Um sie zu öffnen, braucht man laut Aubry nur noch die Hälfte der Kraft. Bei normalen Deckeln kämpft man gegen das Vakuum im Glas und gegen die Reibung an. «Wir haben es geschafft, die beiden Kräfte voneinander zu trennen.»

Das klappt, weil der Deckel aus zwei Teilen besteht: einem Innenteil und einem Aussenring. So überwindet man zuerst die Reibung und dann – plopp! – das Vakuum.

Ab Oktober wird Bina das «Aus-der-Region»-Sortiment der Migros Ostschweiz sowie Apfelmus und Kompotte kontinuierlich mit dem Orbit-Deckel ausstatten, verrät Bina-Sprecherin Corinne Harder.

Coop will keinen PVC-Deckel

Coop hat den Deckel ebenfalls getestet, aber nicht eingeführt, weil die Dichtung aus PVC besteht. Diesen Stoff wolle man vermeiden, sagt Sprecherin Andrea Bergmann. 2013 hat der Detailhändler ein eigenes Projekt unter dem Titel «Easy-to-Open» gestartet. Damit reagiere man auf die «demografische Entwicklung».

Konkret: Die Gesellschaft wird immer älter, und betagte Menschen verfügen über weniger Kraft.

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