Kapselstreit gegen Nespresso
Denner-Chef: «Wir sind der Winkelried»

Mario Irminger über den Sieg im Kapselstreit mit Nespresso. Der Denner-Chef sieht sich als Wegbereiter für weitere Alternativen auf dem Kaffeemarkt
Publiziert: 24.05.2013 um 20:42 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:18 Uhr
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Die Kaffeekapseln von Nespresso (oben) und Denner (Archiv)
Foto: Keystone
Von Ulrich Rotzinger

Im Kapselstreit mit der Nestlé-Tochter Nespresso vor dem Handelsgericht in St. Gallen hat Denner einen wichtigen Sieg errungen. Wie Blick.ch am Dienstag publik machte, darf die Migros-Tochter ihre Kapselkopien weiter verkaufen.

«Wir haben bewiesen, dass wir vor mächtigen Konzernen nicht in die Knie gehen», so Denner-Chef Mario Irminger (48) im Gespräch mit BLICK. «Wir waren der Winkelried im Schweizer Kapselmarkt.»

Dank Denner seien weitere Anbieter in den Kapselmarkt eingestiegen. Irminger: «Die Konsumenten können sich freuen, denn jetzt gibt es neben dem Premium-Produkt auch gute und günstige Alternativen.»

Wie viel Umsatz wäre Denner entgangen, wenn das Gericht die Kapselklone verboten hätte? «Wir rechnen in diesem Geschäftsjahr mit einem Umsatz von rund 22 Millionen Franken. Dieser hätte uns gefehlt.»

«Marktanteil von gut 15 Prozent»

Der Schweizer Detailhandel setzt mit Kaffeekapseln rund 140 Millionen Franken um. «Denner hat einen Marktanteil von gut 15 Prozent», sagt Irminger. Aber warum hat Denner nicht einfach Migros-Kapseln ins Regal gestellt? «Unser Partner ist Alice Allison. Wir wollten mit der Tessiner Firma auch die neue Kapselform entwickeln», sagt Irminger. Zudem betreibe Denner eine eigenständige Sortiments- und Preispolitik.

Schon vor dem St. Galler Entscheid lancierte Denner eine neue Kapselgeneration. Sie komme gut an, sagt Irminger, die Zuwachsraten seien weiterhin zweistellig.

Kunden berichten aber, die Kapseln klemmten oft und produzierten dann eine dünne Brühe. «Wir haben nur vereinzelt Hinweise auf solche Probleme bekommen», sagt Irminger. Die Mehrheit sei zufrieden.

Jetzt liegt der Ball bei Nespresso. Der Kapselpionier kann den Entscheid ans Bundesgericht weiterziehen. Nespresso wollte sich nicht dazu äussern.

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