Kantone zahlen kaum noch Zinsen
Hier lohnt sich frühes Steuerzahlen nicht mehr

Wer seine Steuern sofort bezahlt, erhält einen Zins gutgeschrieben. 2017 gibt es diesen aber kaum noch: Sechs Kantone haben den Ausgleichszins gestrichen, 15 weitere gesenkt.
Publiziert: 06.01.2017 um 21:38 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:45 Uhr
In den meisten Kantonen gibt es 2017 kaum noch Zinsen für frühe Steuerzahler.
Foto: GAETAN BALLY

Steuerzahler bekommen die Negativzinsen dieses Jahr stärker zu spüren: Denn nun lohnt es sich in vielen Kantonen kaum noch, seine Steuern früh zu zahlen. Noch vor zwei Jahren gab es dafür in manchen Kantonen eine Gutschrift von bis zu zwei Prozent. 

Nun aber haben die Kantone kein Interesse mehr, Geld auf ihren Konten anzuhäufen – weil sie sonst Negativzinsen bezahlen müssten. Deshalb streichen oder senken sie den sogenannten Ausgleichszins, den es für das frühe Zahlen der Steuern gibt, wie das Wirtschaftsportal «cash.ch» schreibt.

KantonZins 2017Zins 2016Verzugszins 2017Verzugszins 2016
Aargau0,10,15,15,1
Appenzell (AR)0,5155
Appenzell (AI)114,54,5
Basellandschaft0,20,266
Basel-Stadt0,250,2544
Bern00,2533
Fribourgk.A.0,2k.A.3
Genf0,10,52,63
Glarusk.A.k.A.4,54,5
Graubünden0,2*0,2*44
Jura0,10,265
Luzern00,355
Neuchâtel013/8**3
Nidwalden0,50,544
Obwalden0,250,555
Schaffhausen0,10,555
Schwyz0,513,53,5
Solothurn00,2533
St. Gallen0,250,544
Tessin0,10,252,52,5
Thurgau0,20,533
Uri0,50,544
Waadtland0,1250,253,53
Wallis00,153,53,5
Zug0033
Zürich0,50,54,54,5

Quelle: cash.ch; * nur Zinsen auf zu viel bezahlte Beträge aufgrund zu hoher Rechnungen; ** Bis 31. März verlangt Neuenburg 3% Verzugszins, danach 8%.

Keine Vergütung mehr gibt es in den Kantonen Bern, Luzern, Neuenburg, Solothurn, Wallis und Zug. Den Satz gesenkt haben insgesamt 15 Kantone, schreibt das Portal weiter. Jura etwa reduzierte ihn von zwei auf ein Prozent, Appenzell Ausserrhoden von einem auf 0,5 Prozent und Schaffhausen von 0,5 auf 0,1 Prozent.

Hier gibt es noch Zins

Immerhin: Sieben Kantone behalten den Ausgleichszins. Darunter etwa Zürich, wo es 0,5 Prozent gibt – mehr als auf den meisten Sparbüchern. Allerdings steht laut Steueramt eine künftige Senkung zur Diskussion. Ebenfalls 0,5 Prozent gibt es in Uri, Schwyz und Nidwalden. Am meisten profitieren frühe Steuerzahler in Appenzell Innerrhoden. Dort gibt es noch ein Prozent. 

Auch wenn frühes Steuerzahlen nur noch in Teilen der Schweiz einen Zinsvorteil verspricht – zu spät zahlen kann teuer werden. Dann werden teilweise saftige Strafzinsen fällig. Am heftigsten trifft es die Einwohner des Kantons Neuenburg, die ab April acht Prozent berappen müssen. Vergleichsweise günstig kommt man im Tessin weg, wo weiterhin 2,5 Prozent verlangt werden. (bsh)

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