Kampf gegen Preisverfall
EZB kauft Anleihen für 1,2 Billionen Euro

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute entschieden, Staatanleihen in der Höhe von mindestens 1,2 Billionen Euro zu kaufen.
Publiziert: 22.01.2015 um 14:27 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:35 Uhr
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Von Vinzenz Greiner

Mit sieben Minuten Verspätung setzt sich Mario Draghi vor die wartenden Journalisten. Mit einem Lächeln - denn er weiss: die ganze Welt schaut gerade nach Frankfurt, wo die Europäischen Zentralbank (EZB) ihren Sitz hat.

Und dann die Nachricht: In einem ausgedehnten Programm wird die EZB bis September 2016 Staatsanleihen kaufen - mindestens. Die Tranchen belaufen sich auf 60 Milliarden Euro pro Monat. Insgesamt sind das also etwa 1,2 Billionen Euro, mit denen die EZB nun die europäische Wirtschaft ankurbeln will.

Die Inflation soll so mittelfristig angehoben werden - auf knapp unter die Zwei-Prozent-Grenze. Sollte bis September 2016 keine «andauernde Einregelung des Inflationsverlaufs» gelingen, behält sich die EZB weiter Käufe von Staatsanleihen vor.

EZB geht offenbar auf deutsche Wünsche ein

Draghi sagte auf der Pressekonferenz, dass die «eingesetzten Instrumente den gegenwärtigen Umständen angemessen und in völliger Übereinstimmung mit den Europäischen Verträgen sind.»

Die EZB ist mit der Ausgestaltung des Billionen-Programms offenbar auf deutsche Wünsche eingegangen. Berlin hatte gefordert, dass die einzelnen europäischen Zentralbanken nur Anleihen ihrer eigenen Staaten kaufen dürften, um eine Haftung der Eurostaaten untereinander zu verhindern. Insgesamt soll jetzt das Risiko von nur 20 Prozent aller Ankäufe bei etwaigen Verlusten geteilt werden. Damit haften die Staaten also nicht gemeinsam für 80 Prozent der Staatsanleihen.

Heute morgen hatte die EZB bereits entschieden, den Strafzins auf Einlagen bei der EZB nicht weiter zu senken. Das ist keine Überraschung. Denn er liegt bereits auf einem historischen Tiefstand von -0,2 Prozent, mit einer weiteren Senkung erwartete man keine Stärkung der europäischen Wirtschaft.

Auch der Zins auf Hauptfinanzierungsgeschäfte, in denen Geschäftsbanken zeitlich begrenzt Wertpapiere gegen Zentralbank-Geld umtauschen, bleibt weiter auf 0,05 Prozent. 

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