Kampf gegen Internet-Kriminalität
Swisscom setzt bei Cybersicherheit auf eine «Weltneuheit»

Cyberangriffe häufen sich mehr und mehr: Für Unternehmen wird es deshalb immer wichtiger, ihre Angestellten und Infrastruktur zu schützen. Dafür hat die Swisscom nun eine neue Lösung in petto.
Publiziert: 21.05.2025 um 18:46 Uhr
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Aktualisiert: 21.05.2025 um 18:47 Uhr
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Swisscom-CEO Christoph Aeschlimann stellt das neue Produkt Beem vor.
Foto: Milena Kälin

Darum gehts

  • Swisscom lanciert Beem, eine revolutionäre Cybersecurity-Lösung für Unternehmen
  • Beem schützt die gesamte Infrastruktur direkt im Netz und ersetzt Passwörter durch Passkeys
  • Über 60'000 Cybervorfälle wurden letztes Jahr gemeldet, eine Verdreifachung seit 2021
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Betrugsversuche und Hackerangriffe gehören mittlerweile zur Tagesordnung. Die gemeldeten Cybervorfälle sind letztes Jahr auf über 60'000 gestiegen. Seit 2021 hat sich die Anzahl Vorfälle verdreifacht, zeigen Zahlen des Bundesamts für Cybersicherheit (BACS). 

Grund genug für die Swisscom, in die Offensive zu gehen. «Mit Beem bringen wir eine Weltneuheit auf den Markt und revolutionieren die Cybersecurity», sagt CEO Christoph Aeschlimann (48) am Mittwochnachmittag an der Medienkonferenz. Mit dem neuen Produkt sollen Unternehmen ihre Geräte, Benutzer und Standorte schützen können – also die komplette Infrastruktur. Die Lösung steht Firmen ab sofort zur Verfügung. 

Was anders ist als bei anderen Sicherheitslösungen: Beem setzt nicht bei einzelnen Geräten an – sondern direkt im Netz. Im Internet surfen die Nutzenden also via Beemnet statt ungeschützt im Internet. Der Datenstrom wird beim Surfen dabei laufend überprüft, der Nutzer bleibt dabei anonym. Pro Firmenstandort braucht es dafür eine Swisscom-Box vor Ort. Aber auch Smartphones können mit der neuen Lösung geschützt werden. Wer sein Handy-Abo bei Sunrise oder Salt hat, muss auf die Beem-App ausweichen. Der Schutz funktioniert auch im Ausland.

Mit der neuen Lösung schafft Swisscom das Passwort ab – und setzt stattdessen auf Passkeys. Also via PIN, Fingersensor oder Gesichtserkennung.

Alle vernetzten Geräte geschützt

«Wir bieten damit eine neue Dimension an Sicherheit: Auch der Drucker läuft dann übers Beemnet und ist somit sicher vor Angriffen», erklärt Aeschlimann weiter. In einem Security-Dashboard hat der Nutzer all seine Geräte im Blick.

Swisscom sieht in der Lösung riesiges Potenzial. «Vor allem KMU denken, dass sie für Cyberangriffe uninteressant sind. Das ist ein Trugschluss», so der Swisscom-Chef. Jede zweite Firma war 2024 bereits Opfer eines Hackerangriffs. Ein Drittel der betroffenen Unternehmen musste den Betrieb darauf einstellen. Zudem hatten drei Viertel der Firmen mit erheblichen finanziellen Schäden zu kämpfen. 

«Wir glauben, dass wir im KMU-Umfeld sehr viel Potenzial für Durchdringung haben», sagt Aeschlimann. Bei Grossfirmen, die generell bereits besser aufgestellt sind, sieht der Chef ebenfalls Potenzial, wenn auch eher langfristig. Firmen können zwischen vier verschiedenen Modellen entscheiden, mit jeweils unterschiedlichem Schutzumfang. Ein KMU mit zehn Angestellten kann sein Unternehmen bereits ab rund 100 Franken im Monat mit Beem schützen.

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