Seit Anfang April sind die neuen Minibars der SBB auf der Strecke Zürich-Bern unterwegs. Die damals stolz präsentierte «Weltneuheit» erfüllt bislang die hohen Erwartungen nicht.
Die Brennstoffzelle für den Antrieb der Kaffeemaschine gebe zu schnell den Geist auf und der Getränke-Verkauf komme nicht vom Fleck, weil das «Wägeli» die Flaschen nicht kühlen kann. Das berichtet Radio SRF4. Die Kritik stammt von der Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV).
Die Minibar kostet pro Stück 20'000 Franken. In die Entwicklung und Produktion sind vier Firmen und eine Hochschule involviert. Das Resultat ist demnach ernüchternd.
«Die Bahngastronomie ist nirgends in Europa kostendeckend, verteidigt sich Elvetino-Chef Michelangelo La Malfa. Er spricht zudem von «Kinderkrankheiten».
Mehr Effizienz dank Display und Standby
Auf Anfrage von Blick.ch lässt SBB-Sprecher Christian Ginsig die Kritik nur teilweise gelten. Immerhin könne man mit der neuen Minibar doppelt so viele Kaffees brühen.
Zur Verbesserung werde man nun eine Display-Anzeige einbauen, «damit der Steward genau sieht, wie viel Energie der Speicher noch enthält».
Damit die Brennstoffzelle länger durchhält, werde die Minibar zudem mit einer Standby-Funktion ergänzt. Damit kann die Kaffeemaschine in den Ruhemodus wechseln, wenn weniger Kaffee getrunken wird», erklärt Ginsig.
Zum Getränke-Problem sagt er: «Bei der neuen Minibar war keine spezielle Kühlung vorgesehen.» Wie bisher wechsle der Steward jeweils im Speisewagen die wärmeren Flaschen mit gekühlten aus.
Aktuell sind auf den SBB-Doppelstöckern sieben Minibars unterwegs. 53 weitere sind noch in Produktion. (alp)