Herr Meier, Sie haben gefilmt, wie Sie von Taxifahrern am Wegfahren gehindert wurden (BLICK berichtete). Was ist genau passiert?
Josef Meier*: Es war ein Schock! Ich hatte niemanden im Auto, war gar nicht als Uber-Fahrer unterwegs. Sie blockierten einfach meinen Wagen, schauten auf dem Handy Fotos an. Dann rief einer: «Das ist ein Uber-Fahrer!» Dann legte der Mob los. Sie schrien und hauten auf die Scheibe. Ich wusste ja nicht, ob sie mich aus dem Wagen zerren würden. Zum Glück konnte ich dann wegfahren.
Und niemand ist eingeschritten?
Etwa 100 Meter entfernt stand ein Kastenwagen der Polizei. Ich weiss nicht, ob da Polizisten drin waren. Aber später sah ich, wie Polizisten Nettigkeiten mit den Taxifahrern austauschten, als diese weitere Uber-Fahrer festhielten. Man hat den Eindruck, die Polizei decke die Taxifahrer. Man muss sich das vorstellen: Da halten Leute mitten in der Basler Innenstadt Autos auf blossen Verdacht hin an. Das muss doch die Juristen aufschrecken.
Warum fahren Sie für Uber?
Es ist eine Freizeitbeschäftigung. Ich hole damit die Kosten für mein Auto rein. Aber nach dem Vorfall bin ich mehrere Tage nicht gefahren.
Sind Sie zum ersten Mal mit Taxifahrern aneinandergeraten?
Schon zum zweiten Mal! Einmal haben sie Kunden behindert, die beim Fussballstadion St.-Jakob-Park bei mir einsteigen wollten. Die haben sich zum Glück gewehrt.
Uber ist eine Konkurrenz für die Taxifahrer.
Die Taxifahrer haben auch Anliegen. Aber die sollen sie legal vorbringen, mit Demonstrationen oder so. Mir wurde schon zweimal der Job wegrationalisiert. Ich habe den Konkurrenten deswegen nicht die Scheiben eingeschlagen.
Die Taxifahrer denken an weitere Aktionen. Was löst das in Ihnen aus?
Ich habe Angst, dass irgendwann Messer gezogen werden und es gegen Leib und Leben geht. Solche Ereignisse sind der Schweiz einfach absolut unwürdig.
* Name von der Redaktion geändert