Sie ist unbestritten eine der bekanntesten Werbefiguren der Schweiz. Seit 1993 ist Kuh Lovely in diversen TV-Spots zu sehen. Mal spielt die schwarz-weisse Holstein-Kuh Fussball wie ein brasilianischer Supertechniker, dann zeigt sie einem Stierkämpfer den Meister oder stürzt sich todesmutig von einer Schanze in die Tiefe.
Jetzt steht die Werbeikone offenbar kurz vor der Zwangspensionierung, wie die Handelszeitung berichtet. Milchverarbeiter Emmi etwa stört sich daran, dass nur gesundheitliche Vorzüge von Milch im Vordergrund stehen. «Gefragt wären Kampagnen, welche die Vorzüge von Schweizer Milchprodukten zeigen – etwa die grünlandbasierte und tierfreundliche Produktion», sagt eine Emmi-Sprecherin.
Lovely hat ihre Seele verloren
Sogar Werber Matthias Freuler, der Erfinder von Lovely, glaubt nicht mehr so recht an seine Kuh. «Dank modernster Animationstechnik kann Lovely zwar heute absolut jedes Kunststück vollbringen, aber dafür hat sie auch ihre Seele verloren», sagt er der «Handelszeitung».
Man müsse vermehrt vermitteln, was die einheimische Milch von der ausländischen Billig-Konkurrenz unterscheide, fordert Stefan Kohler. Für den Chef der Branchenorganisation Milch ist klar: «Werbung, die so stark auf die Gesundheit fokussiert, mag in einem geschützten Markt funktionieren.» Heute muss sich die Milchwirtschaft im globalisierten Markt behaupten.
Zeit also für Lovely, sich einen neuen Job zu suchen.