Darum gehts
- Jan Schoch baut seit 2015 ein Luxusresort in Gonten AI
- 130-Millionen-Projekt umfasst Hotels, Wellnessanlage und 50 Luxuswohnungen
- 2025 hat Gruppe zweistelligen Millionenbetrag verdient
Wenn Jan Schoch (48) etwas anpackt, dann rumpelt es. Das war bei der Finanzboutique Leonteq so – und ist auch in Gonten AI nicht anders. Dort baut der Appenzeller seit Jahren an einem Luxusresort mit Hotels und Immobilien. Vor wenigen Monaten konnte er mit dem Fünfsternehotel Huus Quell den Leuchtturm seines Projekts eröffnen.
Doch der erste General Manager des Luxushauses ist bereits wieder Geschichte, den Posten hat nun Schoch gleich selbst übernommen. «Wir sind eine Wachstumsfirma, da muss man sich beim Personal von Zeit zu Zeit anpassen», sagt der Investor im exklusiven Gespräch mit Blick.
Schochs Pläne für das beschauliche Gonten sind ambitioniert, seit er 2015 mit dem Huus Bären (3 Sterne) das erste Hotel übernommen hat. Inzwischen sind das Huus Leuen (4 Sterne), eröffnet 2023, und das Huus Quell dazugekommen. Alle mit Zugang zu einer Wellnessanlage mit neun Pools und diversen Saunalandschaften.
Kritik von nah und fern
Zudem baut Schoch 50 Wohnungen im gehobenen Segment. Das Ziel: den nachhaltigen Tourismus für eine betuchte Klientel im Appenzellerland zu fördern. Und neue Bewohnerinnen und Bewohner ins steuergünstige Dorf zu locken. «Wir wollen Schweizer Gäste ansprechen, die nicht in vermeintlich günstigere Destinationen rund um den Bodensee ausweichen wollen.»
Das Mammutprojekt mit einem Investitionsvolumen von rund 130 Millionen Franken wird das 1400-Seelen-Dorf nachhaltig verändern, was nicht ohne Misstöne über die Bühne geht. Und auch aus dem fernen Zürich kommt Kritik.
Die «SonntagsZeitung» hat die finanzielle Stabilität der Jan Group, in der Schoch seine Aktivitäten bündelt, infrage gestellt. «Jan Schochs Immobilienreich ist überschuldet», titelte das Blatt. Dem widerspricht Schoch im Gespräch mit Blick nun vehement: «Allein in diesem Jahr werden wir einen Gewinn in zweistelliger Millionenhöhe einfahren. Und auch in den letzten beiden Jahren haben wir gutes Geld verdient.»
Die Schulden hat die Gruppe beim Eigentümer Schoch: «Als einziger Aktionär habe ich der Gruppe ein Darlehen von 34 Millionen Franken gewährt.» Solche Aktionärsdarlehen seien zur Finanzierung durchaus üblich. Dieses Darlehen ist zudem im sogenannten «Rangrücktritt». Das heisst, sollte etwas schiefgehen, wäre Multimillionär Schoch der Hauptgeschädigte und bekäme erst dann etwas von seinem Geld zu sehen, nachdem alle anderen Forderungen erfüllt sind.
Zielgruppe reiche Schweizer
Auch der Verkauf der Wohnungen laufe besser, als Kritiker meinen. «Wir haben allein dieses Jahr zwölf Wohnungen im Gesamtwert von 30 Millionen Franken verkauft», so Schoch. Trotz der stolzen Preise, die normalerweise an besten Lagen in Zürich oder Zermatt bezahlt werden, sind 34 der insgesamt 50 Wohnungen bereits verkauft, fünf weitere reserviert.
Den Preis rechtfertigt der Grossinvestor mit der Holzbauweise, die rund dreieinhalbmal so teuer ist wie ein Betonbau. Die Käufer? «Schweizer Unternehmer aus allen Regionen, die auch wegen der Steuersituation bereit sind, etwas mehr zu bezahlen», betont Schoch.
Zu den kritischen Stimmen im Dorf meint Schoch: «Das stimmt so nicht, die Bevölkerung steht hinter mir.» Die Kommission Zukunft Gonten habe ihm sogar angeboten, im nächsten Jahr die Kosten für die Weihnachtsbeleuchtung der Hotels und des Dorfzentrums zu übernehmen. «Nicht weil ich das Geld brauche, sondern weil sie mir etwas zurückgeben wollen, für alles, was ich für Gonten tue», erklärt Schoch.