Ein Microsoft-Mitarbeiter soll sich in Zusammenarbeit mit der Partner-Firma Diraction jahrelang bereichert haben. Das schreibt heute die «NZZ». Der betroffene Mitarbeiter soll seit knapp vier Monaten in Untersuchungshaft sein. Und die Zürcher Staatsanwaltschaft hat sie nun auf Oktober hin verlängert.
Beim betroffenen Mitarbeiter soll es sich um den Schweizer Verkaufsleiter für öffentliche Bildungsinstitutionen handeln. Der 55-jährige ist laut seinem Xing-Profil seit sieben Monaten in einem Sabbatical. Auf Facebook gibt er jedoch an, seine Stelle im Januar 2013 verlassen zu haben.
Mitarbeiter erlebten ihn gemäss «NZZ» als Einzelgänger, war sogar bereits wegen unkollegialem Verhalten abgemahnt worden. Auf internen Anlässen soll er geprahlt haben, bald ausgesorgt zu haben.
Mithelfer bei Partner-Firma
Jahrelang soll der Manager in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Geholfen haben soll ihm dabei der Geschäftsführer von Diraction. Das Unternehmen verkaufte über die Beschaffungsplattform Educa.ch Microsoft-Lizenzen an Schulen. Als offizieller Large Account Resseller (LAR) von Microsoft profitierte Diraction von Rabatten beim Software-Einkauf.
Wie genau sich der Microsoft-Manager und der Diraction-Geschäftsführer bereichert haben sollen, ist noch unklar. Nur so viel: Microsoft hat seinem Partner Diraction bereits per 1.Februar 2013 den LAR-Status entzogen. Die Firma schreibt auf seiner Webseite: «Wir bedauern sehr, Ihnen mitteilen zu müssen, dass die Firma Diraction AG sämtliche Geschäftsaktivität per 30.04.2013 einstellt.»
Microsoft nimmt zum «NZZ»-Artikel keine Stellung. Sprecherin Barbara Josef sagt: «Die Ermittlungen konzentrieren sich auf einen einzelnen ehemaligen Mitarbeiter, der sich nach aktuellem Kenntnisstand mutmasslich im Zusammenwirken mit einem Vertriebspartner zu Lasten von Microsoft privat bereichert hat.» (cst)